Archiv der Kategorie: 1.13 – Charlie Chan in der Oper

Netzfunde – Oland Chans

Was man so alles findet beim stöbern im Internet …

Die Veröffentlichung der DVDs mit Warner Oland in der Hauptrolle liegen schon einige Jahre zurück. Hier Filmbesprechungen und etliche gute Bilder zu:

Charlie Chan in Shanghai (Mein Film, Heft 526, 1936, Österreich)

Charlie Chan in Shanghai mit reißerischem Titel (Mein Film, Heft 526, 1936, Österreich)

Hier zur Charlie Chan Collection 2 mit Shanghai, Geheimnis, Zirkus und Pferderennen.

Charlie Chan in Shanghai (Wiener Bilder, 26. Januar 1936, Österreich)

Bild zu Charlie Chan in Shanghai (Wiener Bilder, 26. Januar 1936, Österreich)

Und selbiges zur Charlie Chan Collection 3 mit Oper, Olympische Spiele, Broadway und Monte Carlo.

Charlie Chan in Shanghai (La Sentinelle, 15. Mai 1936, Schweiz)

Kinowerbung für Charlie Chan in Shanghai – Besser denn je! (La Sentinelle, 15. Mai 1936, Schweiz)

Zu „Charlie Chan in Ägypten“ vergleicht ein kurzer Text aus Ungarn Charlie mit Größen wie Holmes, Poirot und Maigret.
Wir erfahren, dass alle sechs Bücher übersetzt wurden und einige Filme im dortigen Fernsehen gelaufen sind.
„… kleine graue Zellen von Hercule Poirot, die sorgfältige Analyse und die Schlussfolgerungen von Sherlock Holmes. Während Charlie Chans Geist scharf wie ein Rasiermesser schneidet, war Action nie seine Stärke […] Einer der bekanntesten Figuren in den B-Filmen.“

Mephisto im großen Opernhaus

Wann kam »Charlie Chan in der Oper« wo ins Kino?
Charlie Chan war bereits ein eingeführter Name und Publikumsmagnet, als »Charlie Chan in der Oper« in den 1930ern in Europas Kinos kam. Nach der Premiere im Dezember 1936 war der Film ab 8. Januar 1937 in US-Kinos und schon ab 14. in London und später GB zu sehen.
Die Kinowerbung in damaligen Tageszeitungen zeigt, das bis Ende des Jahres die Verleiher wohl jeden Winkel Europas erreicht hatten, aber aufgrund der Beliebtheit zirkulierten die Kopien bis in die 1940er.

Suure ooperi saladus

Estnisches Nachrichtenblatt mit Kinowerbung

Mit dem Titel wurde teilweise etwas frei umgegangen, so lief der Film in Italien als »Der verschwundene Dolch« (Il pugnale scomparso). Im Bereich der ehemaligen KuK etablierte sich größtenteils »Mephisto in der Oper«.
Ungarn war eines der frühesten europäischen Länder und startete im März (Mefiszto az Operában / Charlie Chan az operában), dicht gefolgt von Schweden (Charlie Chan på Operan) und Portugal (Charlie Chan na Ópera).

Dänemark war Ende April dran (Charlie Chan i operaen), im Mai ging es in schneller Folge nach Finnland (Charlie Chan oopperassa), und Tschechoslowakei (Charlie Chan v opere) wo auch eine deutsch untertitelte Version (Charlie Chan in der Oper) gezeigt wurde, so etwa am 8.5.1937 in Brünn/Brno. Dasselbe in Rumänien (Mephisto în opera), wo die Premiere in Hermannstadt/Sibiu am 12. Mai gefeiert wurde.
Estland folgte im Juni mit »Suure ooperi saladus«, was sich mit »Das Geheimnis der großen Oper« übersetzen lässt, siehe Bild des Tallinner Nachrichtenblattes »Postimees« vom 7. Juni 1937, das die Kinowerbung direkt unter dem Titel bringt.

Warner Oland / Charlie Chan in der Oper

Illustrierte Wochenpost aus Österreich

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In Österreich stieg man zur Uraufführung am 29. Juli groß ein mit der Werbung. Die »Illustrierte Wochenpost« brachte am 30.7. Foto und Text zu Oland und darunter noch eine Filmbesprechung zu »Charlie Chan in der Oper«, siehe Bild.

Das Wiener »Sporttagblatt« nannte am 27.7. den Titel »Mord aus Eifersucht«, obwohl »Das Kino-Journal« bereits in der Ausgabe vom 29. Mai mit »Mord im Opernhaus« geworben hatte, was als offizieller Filmtitel für Österreich gilt.
Allerdings wurde auch so mancher Film vor Kinostart mehrmals umbenannt, so dass man erst nach Ansicht des Films definitiv sicher sein konnte 😉

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Charlie Chan in der Oper Luxemburg

Kinowerbung aus Luxemburg

Die französische Fassung (Charlie Chan à l’opéra) ging offenbar erst ab August an den Start. Die Erstaufführung in Luxemburg kam wenig später. Die Werbung überschlug sich naturgemäß immer. Ein schönes Beispiel dafür ist das Bild aus dem Escher »Tageblatt« vom 12. August 1937: »Unheimliche Begebenheiten … Charlie Chan, der berühmte chinesische Detektiv wird zum Retter in der Not … Einzigartig! Gewaltig! Nervenpeitschend!«
Erste Spuren in der Schweiz finden sich ab September im französischen Teil (Lausanne).

Slowenien kam im September in den Genuss (Mefisto v operi). Vermutlich zirkulierten auch dort deutsche Untertitel, die früheste in Marburg an der Drau/Maribor als »Mephisto in der Oper« ist allerdings erst am 22.3.1938 im Burg-Tonkino nachweisbar. Kroatien folgte im Oktober 1937 (Mefisto u operi).
Der Start der italienischen Fassung (Il pugnale scomparso) ist unklar. Sie lässt sich jedenfalls in Südtiroler Kinos als »Der verschwundene Dolch« ab November des Jahres finden. In der Folgezeit auch in der italienischsprachigen Schweiz, z.B. Locarno 1938. Der deutschsprachige Teil war sicherlich nicht außen vor, der früheste Nachweis liegt aktuell aber erst für 1942 (Zürich) vor.

Wenn das so schnell ging, dürfte die Serie schon eine gewisse Popularität gehabt haben, nicht wahr? Zu etlichen Ländern liegen mir leider noch gar keine Informationen vor. In Deutschland und Spanien folgten Aufführungen erst Jahrzehnte später. Die Zeit enthüllt und verdeckt alles …

Charlie Chan Collection – Teil 3

Charlie Chan in Monte Carlo - DVDKochmedia hat die letzten 4 Film von Warner Oland in seiner berühmtesten Rolle als Charlie Chan in eine Box zusammen gepackt:

  • Charlie Chan in der Oper
  • Charlie Chan bei den Olympischen Spielen
  • Charlie Chan am Broadway
  • Charlie Chan in Monte Carlo

Mit dabei ist jeweils Keye Luke als Filmsohn Lee Chan, Horrorfilmstar Boris Karloff in „der Oper“ und der erst vor wenigen Wochen verstorbene Layne Tom jr. in „Olympics“, wo er den vorwitzigen Steppke Charlie Chan junior gibt.

Alle Filme frisch digitalisiert mit der deutschen Synchronfassung aus den 1970ern sowie dem englischen Originalton. Neben den englischen Untertiteln gibt es Bildergalerien und fünf Featurettes: Zu Charlie Chans Welt, zu seinen Sprüchen, zu Regisseur H. Bruce Humberstone, zu Layne Tom jr. und Warner Oland.
So darf es gerne weitergehen, Kochmedia *hüstel* 😉

DVD-Box- und Einzel-DVD-Seite wurden ergänzt.

Chan Collection III am 19. Februar 2015

Charlie-Chan-Collection-Teil-3Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?
Kochmedia setzt die Reihe konsequent fort. Mitte Februar wollen sie die nächsten 4 Filme in einer Box heraus geben:

Mit dabei ist u.a. Boris Karloff als Opernsänger.
Audiokommentar, Featurettes und Bildergalerien der Fox-Scheiben sind offenbar wieder dabei.
[Box bei Amazon]

Mehr DVD/Boxen: Die „Cinema Classics Collection 2“

Charlie Chan - Cinema Classics Collections 2Und wieder eine Fortsetzung der Seite Einzel-DVDs/Boxen:

20thCentury/Fox setzte im Dezember 2006 seine DVD-Ausgabe fort und schickte Charlie in den Zirkus, zum Pferderennen, in die Oper und zu den Olympischen Spielen.

Die Filme wurden in den 1970ern allesamt synchronisiert, öfters im Fernsehen gezeigt und einen Teil gibt es auch schon auf Kochmedia-DVDs. Wollen hoffen, das der Rest baldmöglichst folgt 😉

Notizen rund um Charlies Welt

Charlie Chan at the Race Track - poster1Am Ende von „Charlie Chan beim Pferderennen“ setzt Charlie die Lupe auf das Finishfoto links oben an, doch der Nächste, dem er es überreicht, schaut rechts oben.

Bei „Charlie Chan in der Oper“ lässt Charlie sich ein Foto von Gravelle übertragen.
Da diese Technik neu war, hatte wohl kaum die Oper ein solches Gerät. Da muss Charlie also heimlich in der Stadt unterwegs gewesen sein, oder?

Zur Auflösung von „Charlie Chan am Broadway“ nimmt Charlie ein Foto von Billie und Leon zur Hand.
Fragt sich, welcher Gastfotograf an dieser Stelle, sozusagen „hinter den Kulissen“, gestanden haben soll und einen solchen Schnappschuss mit diesem Kamerawinkel auch noch unbemerkt von den beiden fotografiert haben will.

Charlie Chan in der Oper – Die Kritiken

MordkommissionEin Eifersuchtsdrama hinter den Kulissen einer Opernbühne.
Ein Mörder geht um und die Polizei will keinen einzigen Zuschauer weglassen.
Ein Mann ohne Gedächtnis der seiner Tochter ein Schlaflied auf dem Flügel spielt.

Direkt nach dem Pferderennen geht es in die Oper und das macht wirklich Spaß.
Die Oper wurde für die Filmszenen geschrieben.
Tudor Williams sang Karloffs Part, Zarubi Elmassian übernahm die beiden Damen.
Sie mussten nur die Lippen bewegen, doch selbst das funktioniert.

Fans wählen den Film regelmäßig in die Top 3 und die Kritiker würde es auch tun:

Charlie Chan at the Opera - Lobbycard3Paimanns Filmlisten vom 6.8.37 findet die Handlung oft etwas unwahrscheinlich und findet die Dialoge im Charlie-Chan-Stil amüsant.
»Leonard Maltins Movie Guide« (Plume, 2005) sieht die Serie auf dem Höhepunkt für die niemand geringerer als Oscar Levant eine Schwindeloper komponiert hat.
David Rothel (»The Case Files of the Oriental Sleuths«, BearManor Media, 2011) meint, das Studio hat hier freiwillig viel Geld in die Hand genommen, um ein hervorragendes Produkt zu erschaffen mit satten 44 Statisten.