Archiv der Kategorie: 4.02 – Die Docks von New Orleans

Frisch digitalisiertes Quartett

Docks of New Orleans DVDNun ja, nicht heute aber im August 2013 war es soweit:
TCM / Warner Home Video brachte weitere 4 Filme in einer Box.

  • Shadows over Chinatown / Schatten über Chinatown
  • Docks of New Orleans / Die Docks von New Orleans
  • Shanghai Chest / Die Kiste aus Shanghai
  • The golden Eye / Das goldene Auge

Ab sofort auf der DVD-Box-Seite bzw. der Einzel-DVD-Seite zu finden.

Vier neue Digitalisierte: „Chan Collection 2“

Warner Charlie Chan Collection 2Wer den kleinen aber feinen Karton im Sinn hat, der Warners erste „Charlie Chan Collection“ ausmachte, kann nur erstaunt sein. In der Vorankündigung schien es, als konnte sich die Marketingabteilung noch nicht für ein Box-Covermotiv entscheiden. Wenn man die Schachtel nun in Händen hält, mag man glauben, sie hätten vergessen das Bild mit dem stilisierten Charlie Chan durch echte Fotos zu ersetzen. Aber es ist ja der Inhalt, der zählt.

Vier Standard-Plastikhüllen mit je einer roten Scheibe, so dass man die Filme auch losgelöst von der Box getrennt verkaufen kann. Die Qualität der digitalisierten Versionen ist einwandfrei. An Extras findet sich leider nichts auf den Scheiben. Dialoge in englisch, Untertitel immerhin englisch, französisch und spanisch.

Shadows over Chinatown DVDDie Filme stammen alle vom Ende des Chan-Zeitalters. Mantan Moreland als Birmingham und Victor Sen Young als Jimmy sind immer dabei:

The golden Eye DVD

 

Die Box ist seit August in den USA erhältlich. Drei Filme für die Warner das Copyright hat stehen noch aus, darunter der einst auch synchronisierte „The red Dragon / Charlie Chan in Mexiko“ mit Sidney Toler als Chan. Bleibt zu hoffen, dass der Abschluss der Warner-Collection-Boxen nicht noch einmal 3 Jahre auf sich warten lässt.

Die Docks von New Orleans – Die Kritiken

Docks of New Orleans - Title Der Film ist ein praktisch ein Remake des noch nicht einmal 10 Jahre alten „Mr. Wong, Detective“ mit Boris Karloff in der Hauptrolle, ebenfalls von Monogram.
Immerhin bekamen Tommy und Birmingham ihre Szenen, und Charlie verbreitet seine Sprüche.
Allerdings entfielen einige Szenen die im Ursprungswerk eine Bedeutung hatten.
Wo beispielsweise Mr. Wong mit Freunden bei der Herstellung von Glaskugeln gezeigt wird, und man ihm dabei von Inhaltsstoffen erzählt, die auf Bayern (!) als Herstellungsort schließen lassen, wird das ganze bei Chan übersprungen. Später wird Charlie bei Erwähnung des Namens „von Scherbe“ fragen, ob dies nicht typisch bayrisch wäre, was ohne die Glas-Sequenz für die Zuseher eher bedeutungslos wirkt.
… und das Wortspiel „Scherbe“ im Zusammenhang mit gebrochenem Glas – was solls …

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Die Kritiken fallen sehr unterschiedliche aus. Es scheint, wenn man sich nicht durch den Gesamteindruck stören lässt, kann der Film wohl recht unterhaltsam sein:

»Variety« (9.3.48) sieht inmitten mittelmäßiger Darstellerleistungen immerhin eine ordentliche von Winters, daneben aber einen unlogischen Plot mit losen Enden und irreführendem Titel.
Bei der »Motion Picture Guide« (S. 672) mag man hier nur unterdurchschnittliches in einer ärmlichen Episode erkennen.
Für Ken Hanke (»Charlie Chan at the Movies«, McFarland & Co, 1989; S. 229) ist das Drehbuch jedoch ein Vergüngen und der Streifen – obwohl ohne starken Regisseur – einer der besten.
Charles P. Mitchell (»A Guide to Charlie Chan Films«, Greenwood, 1999; S. 148) relativiert die Hymne immerhin zum feinsten Film der Roland Winters Mini-Serie, erkennt an, das der Plot munter und unterhaltsam ist. Besonders Morelands Performance in der Garagenszene wird gelobt.
David Rothel (»The Case Files of the Oriental Sleuths«, BearManor Media, 2011; S. 111f.) bemerkt vor allem die Langatmigkeit und das Winters bedauerlicherweise keine Energieinfusion brachte. Szenen mit Tommy und Birmingham hätte man ohne viel Verlust herausschneiden können.

Allerlei zu “Die Docks von New Orleans”

Originaltitel: »DOCKS OF NEW ORLEANS« (dt. wörtlich übersetzt)
Docks of New Orleans Lobbycard1Laufzeit: 64 Minuten

Produktionszeitraum: 17. bis 25. November 1947
Copyright: 21. März 1948, Monogram Film Corporation
Premiere: 21. März 1948

Charlies beste Sprüche:

  • Augenschein ist manchmal fürchterlicher Lügner.
  • Mit dem Tod haben wir alle eine Verabredung für die keine Zeit festgelegt wurde.
  • Man muss Reis ernten um ihn zu kochen.
  • Wenn Essen vorbei ist, Löffel wird nicht vermisst.

 

Docks of New Orleans Poster

Es spielen:

Roland Winters [Charlie Chan]
Virginia Dale [Rene Blanchette]
Mantan Moreland [Birmingham Brown]
John Gallaudet [Peter McNally]
Victor Sen Young [Tommy Chan]
Carol Forman [Nita Aguire]
Douglas Fowley [Grock]
Harry Hayden [Oscar Swendstrom]
Howard Negley [Andre Pareaux]
Stanley Andrews [Theodore von Scherbe]
Emmett Vogan [Henri Castanaro]
Boyd Irwin [Simon LaFontanne]
Rory Mallinson [Thompson]
George J. Lewis [Dansinger]

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Wo kann man die Schauspieler hierzulande noch sehen?

Wie so oft finden sich viele Schauspieler, die selten in der ersten Reihe standen und über die Jahre hauptsächlich Kurzauftritte hatten, und dabei vielfach nicht im Abspann auftauchten.
Douglas Fowley war schon dabei in „Charlie Chan am Broadway“, „Charlie Chan auf der Schatzinsel“ oder „Mr. Moto und der Wettbetrug“. Auch in „Herr des Wilden Westens“ kann man ihn sehen, in „Der Geisha Boy“ oder „Der mysteriöse Dr. Lao“, sowie bei Gastauftritten in vielen Serien
wie „Die Leute von der Shiloh Ranch“, „Kung Fu“ oder „Starsky und Hutch“-
Harry Hayden kann man in „Charlie Chan in Reno“ sehen, in „Die Marx Brothers im Zirkus“ oder „Vorsicht Gespenster!“, „Der dünne Mann kehrt heim“, „Mr. Smith geht nach Washington“, „Badende Venus“ oder „Mr. X auf Abwegen“.
Howard Negley kennen wir schon von „Charlie Chan: Die Falle„.
Auch Stanley Andrews war mit „Charlie Chan auf dem Schatzsucherschiff“, bei „Mr. Smith geht nach Washington“, „Im Zeichen des Zorro“ oder mit „Piraten im Karibischen Meer“ zu sehen.
Emmett Vogan hat eine noch längere Liste von Chan-Auftritten: „Charlie Chan in der Oper“, „Charlie Chan bei den Olympischen Spielen“, „Charlie Chan auf Kreuzfahrt“, „Charlie Chan im Wachsfigurenkabinett“, „Charlie Chan – Gefährliches Geld“ und den hierzulande nicht gezeigten Abschluss der Serie „The Sky Dragon“. Ebenso war er in „Mr. Moto und der Wettbetrug“, „Tarzans Abenteuer in New York“ oder „Wie angelt man sich einen Millionär?“ dabei.
Boyd Irwin kann man finden in „Der Werwolf von London“, „Die Abenteuer des Sherlock Holmes“, „Der Unsichtbare kehrt zurück“ oder „Ministerium der Angst“.
Rory Mallinson ist zu sehen in „Berlin-Express“.
George J. Lewis war im (nie synchronisierten) „Charlie Chan in the Secret Service“, „Der mysteriöse Dr. Lao“ oder „Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe“ dabei.

Die Docks von New Orleans (worum gehts?)

(Docks Of New Orleans, USA, 1948, Monogram Pictures Corporation)

 Docks of New Orleans Poster2Der Chef einer Chemiefabrik fühlt sich bedroht und bittet Charlie Chan um Hilfe.
Der Mann ist wenig überraschend sehr bald tot, denn seine Umgebung besteht nicht nur aus giftigen Chemikalien sondern ist auch sonst recht ungesund:
Habgierige Partner, ein sich übervorteilt fühlender Erfinder und eine Bande die hinter einer tödlichen Formel her ist …

Einige zwielichte Gestalten um den Gangsterboss Pareaux möchten das auslaufen eines Chemikalien-Frachters nach Südamerika verhindern. Doch das Schiff der LaFontanne-Chemie wird zu gut bewacht.
Firmenchef Henri LaFontanne kommt mit dem Verdacht, das etwas gegen ihn geplant wird bei Charlie Chan vorbei.
Der Detektiv sagt seine Hilfe zu und möchte andertags gegen 10 Uhr im Büro vorbeikommen, um einige Papiere durchzusehen. Charlie wird abgeholt, doch bevor er einsteigt, zuckt er zurück: Tommy und Birmingham bringen den Chauffeur, der ihn zu LaFontanne bringen sollte. Der Mann wurde bewusstlos geschlagen – der falsche Fahrer braust davon.
An diesem Morgen wird LaFontanne bereits von zwei Partnern, Castanaro und von Scherbe, erwartet. Beide sind beim verschiffen von Chemiekalien nach Südamerika beteildigt und möchten ihren Gesellschaftervertrag erweitern: Beim Tod des einen solle den Überlebenden dessen Anteil zukommen. LaFontanne unterschreibt und seine Partner verabschieden sich.
Im nächsten Moment stürmt Oscar Swendstrom bewaffnet in das Büro. Er hat ein giftiges Gas erfunden und fühlt sich mit einer Einmalzahlung die LaFontanne geleistet hatte übervorteilt. Der Büroleiter schafft den Mann hinaus, doch die Vorzimmerdame soll dennoch die Polizei rufen, weil Swendstrom sich weigert, das Gebäude zu verlassen.
Captain McNally erscheint prompt, allerdings findet er LaFontanne tot in dessen verschlossenem Büro. Charlie Chan erscheint pünktlich und untersucht Swendstroms Revolver, der lange nicht abgefeuert worden ist.
Glassplitter am normalerweise ständig laufenden Radio interessieren Charlie mehr als den Captain. Er lässt sich entsprechende Radioröhren, mit extra-dünnem Glas, anfertigen, doch McNally ist wenig beeindruckt. Swendstrom wird bescheinigt geistig gesund zu sein, er bleibt aber vorübergehend in Haft denn bei LaFontannes wurde eine Gasvergiftung festgestellt …