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Olympische Spiele – Charlie Chan – Blow Up!

ARTE kommentiert nicht nur “Das aktuelle Filmgeschehen” in “Blow Up“, sondern auch Filmklassiker. Anlässlich der Olympischen Spiele in Paris u.a. wenn es einen Bezug dazu gibt wie z.B. in “Charlie Chan bei den Olympischen Spielen“.
Netter kurzer Blick auf Charlie Chan, nicht ganz fehlerfrei, z.B. war E.L.Park, der Chan-Darsteller aus “Behind that Curtain” von 1929, sehr wohl chinesischer Abstammung.

Bei 2:25 dürfen wir für 20 Sekunden Ausschnitte aus in China produzierten Chan-Filmen sehen!

Blow up - Kennen Sie "Charlie Chan bei den Olympischen Spielen"?

Blow up – Kennen Sie “Charlie Chan bei den Olympischen Spielen”?
Französischer Sprecher, Chan im englischen Original, deutsche Untertitel;
verfügbar bis 12.Juli 2027

Juli vor 90 Jahren: Charlie Chans Courage

Charlie Chans Courage - Plakat

El valor de Charlie ChanDer Film »Charlie Chans Courage« feierte in den Vereinigten Staaten am 6. Juli 1934 Premiere. Es war die zweite Verfilmung des Buches »The chinese Parrot« von Earl Derr Biggers. Hauptdarsteller Warner Oland spielte die Rolle des Charlie Chan zum fünften Mal.
Nach Aufführungen im englischsprachigen Raum kam der Film Ende 1934 nach Kontinental-Europa.

Die ersten Aufführungen in Österreich als »Der chinesische Papagei« datieren von September 1934. Spanien mit »El valor de Charlie Chan« war Mitte Juni 1935 dran. Bald sah auch Frankreich »Le perroquet chinois«, wobei eine deutschsprachige Zeitung die direkte Übersetzung »Charlie Chans Heldenmut« vorzog.

Mitte September 1935 ging es nach Ungarn unter dem Titel »A kinai papagaj«. Ende jenes Monats dann nach Portugal als »A Coragem de Charlie Chan«. In der damaligen Tschechoslowakei (Charlie Chanova odvaha) gab es Ende 1935 Aufführungen mit deutschen Untertiteln als »Charlie Chans Mut«.

A kinai papagaj - Uj Kelet - 1935-12-04 Charlie Chans Mut - Tagesbote Brünn 1935-12-13

Charlie Chans Courage - PlakatMan sieht: Entweder hielten sich die Verleiher an die Übersetzung des Filmtitels oder nahmen das Buch als Vorlage. Eigene Wege ging man etwa in Brasilien mit »O Mistério das Pérolas« (Das Geheimnis der Perlen).

Leider ist der Film verloren gegangen.
Vermutlich wäre Fans der damalige Titel egal, Hauptsache, sie könnten den Streifen heute noch sehen.

Zweites Leben für alte Dialoge

Hörspiele aus SynchronfassungWie viele Fans saßen in den 1970er und 80er Jahren mit Kassettenrecorder vor dem Fernseher?  Mucksmäuschenstill musste es im Raum sein. Dann konnte es gelingen ein Hörspiel der Lieblingsserie aufzunehmen. Mit ein wenig Glück und Phantasie reimten sich später beim anhören dialogfreie Passagen irgendwie zusammen.

Seit einigen Wochen scheint es bei YouTube für die Synchronfassung eine Zweit-Verwertung als #Retro #KrimiHörspiel zu geben. Insbesondere Kenner markanter Stimmen von Schauspielern, die Ende der 1970er mitwirkten freuen sich. Allen voran hört man natürlich Klaus Höhne als Charlie Chan.

Hier einige Beispiele:

MONTE CARLO in Österreich 1950

Alpenzeitung 1938-11-17 Charlie Chan in Monte CarloCharlie kam nur bis zum Broadway – zumindest im Österreich der 1930er Jahre.
In der Alpenrepublik war der chinesische Detektiv während der 1930er ein gerngesehener Leinwand-Gast (leiwand eben). 1938 lief der letzte Oland-Film “Charlie Chan in Monte Carlo” überall in Europa, wie Ausschnitte aus Italien, den Niederlanden und der Tschechoslowakei zeigen.

Prager 1938-4 Charlie Chan in Monte CarloDoch mit den Nazis an der Macht kursierten 1938 zwar für wenige Monate noch einige Chans zwischen Innsbruck und Wien, doch »Charlie Chan in Monte Carlo« (bzw. »Zwanzig Millionen in einer Reisetasche«) schaffte es nicht mehr ins Nieuw weekblad voor de cinematografie 1938-2-25 Charlie Chan in Monte CarloKino.

Nach dem Krieg erinnerte man sich an den Riesenerfolg und 20/Fox brachte den Streifen 1950 nach Österreich.
Offenbar blieben die Zuschauerzahlen derart überschaubar, dass man darauf verzichtete die Toler-Chans ins Rennen zu werfen.

Jetzt ist Monte-Carlo leider nicht gerade ein ausgezeichneter Chan-Streifen. Aber immerhin.
Die Zeiten waren freilich andere und die neue Generation der Kritiker kannte offenbar weder die Vorkriegs-Krimis noch konnte es damit viel anfangen.

»Kriminalfilm, aber gemütlich«, urteilte »Das kleine Volksblatt« (10.9.50): »Ein weniger spannender als vielmehr lustiger, ja gemütlicher Kriminalfilm … Charlie Chan will eigentlich nur an der Spielbörse sein Geld verlieren, aber ihm zu Ehren geschehen … drei Morde. … Prachtvolle Typen … Auch die übrigen Schauspieler agieren eindrucksvoll.«

Die »Wiener Zeitung« vom selben Tag ist weniger gnädig: »… während der Kriminalfilm mit dem sympathischen Detektiv Charlie Chan … zwar moralisch, aber dafür recht langweilig ist.«

Für die »Österreichische Volksstimme« ist es ein Tiefpunkt: »… zeigt in denkbar naivster Weise die Überlegenheit des … Meisterdetektivs. … Unwahrscheinlichkeiten selbst Schulbuben zum Lachen brächten.«

Wiener Kurier 1950-9-9 Charlie Chan in Monte CarloIm »Wiener Kurier« (9.9.50) fand sich ein Kritiker, der die Feinheiten herausstellte: »… keiner von der üblichen Sorte … nicht ein einziger Schuss … keine Gangsterjagd … keine wüste Balgerei … Wirkung … in feiner Ironie. Gespielt wird von den bei uns bisher unbekannten Schauspielern durchweg gut. Warner Oland, der Darsteller der Titelrolle, ist stellenweise sogar ausgezeichnet

Die gefiederte Schlange im Auge des Fotografen

Einige hübsche Aufnahmen vom Dreh des vorletzten Chan-Films der Ära, in dem die Filmsöhne Tommy (vormals Jimmy) und Lee zusammentreffen.
Die beiden Darsteller Sen Yung und Keye Luke durften für “pflanzliche Fotos” posieren. Wenn man die so hintereinander weg ansieht, ist es irgendwie zum schmunzeln.

Etwas Phantasie genügt und man kann sich vorstellen, wie der Fotograf sagte: Und jetzt schaut ihr zuerst nach unten, dann in die Ferne und schließlich nach oben!

F405 Die gefiederte Schlange - da unten1) Sie möchten gar nicht glauben, wie niedrig das Film-Budget ist (Sen Yung, Carol Forman, Keye Luke)

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F405 Die gefiederte Schlange - da drüben2) Pop hätte dem Fotografen mal sagen sollen, dass die Aufnahme nicht so luftig wirkt, wenn aller dreier Schatten direkt hinter ihnen an die Wand klatscht (Sen Yung, Roland Winters, Keye Luke)

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F405 Die gefiederte Schlange - da oben3) Luke ist jeweils abkommandiert, die Botanik im Zaum zu halten, notfalls mit Waffengewalt (Sen Yung, Keye Luke)

 

😉

Charlie Chan im Südwesten und der Schweiz

Nachdem der Bayerische Rundfunk (BR) 1978 die frisch synchronisierte Charlie-Chan-Serie mehr oder weniger im 2-wöchigen Rhythmus ausgestrahlt hatte, begann er das Jahr 1979 erstmal mit Wiederholungen zur selben Sendezeit. Jetzt war es höchste Zeit, dass die anderen Dritten Programme sich des Detektivs annahmen. Der Südwest-Rundfunk (SW3) startete im April, und zeigte wöchentlich am Freitagabend eine Episode. Man hielt sich an die nicht ganz geglückte Reihenfolge des BR und die Zuschauer sahen zum Abschluss im Oktober «Die Falle».

Thuner Tagblatt - Die FalleTraditionell guckte man damals natürlich grenzüberschreitend Fernsehen und gegenseitig wurden die Fernsehprogramme in den Tageszeitungen abgedruckt.
Die «Neue Zürcher Zeitung» griff täglich mehrere Filme zur Inhaltsbeschreibung in kleinen Boxen heraus, und Charlies Filme waren über die Monate immer mal dabei, auch wenn die in Deutschland im Dritten Programm auf Südwest liefen.

Nicht lange freilich, dann durfte Charlie Chan im deutschsprachigen Schweizer Fernsehen ermitteln. Ende Mai 1979 ging es um 21:15 Uhr an einem Dienstag los mit «Die Falle» (The Trap). Ja, tatsächlich: Man hatte sich entschieden, die Serie in der umgekehrten BR-Reihenfolge auszustrahlen (kleine Dreher gabs dennoch). Jedoch war der Sendeplatz kaum zum Vormerken geeignet. Es vergingen drei Wochen bis «Gefährliches Geld» und vier weitere bis «Schatten über Chinatown» Mitte Juli zu sehen waren.

Poster - The TrapDas «Thuner Tagblatt» brachte zum Start der Serie ein Bild von Sidney Toler, beim eigentlichen Film aber kein Wort mehr von diesem Darsteller, obwohl er in «Die Falle» doch die Hauptrolle spielt. Statt dessen: «21:15 Uhr Charlie Chan (sw). Die Falle – Aus der zwischen 1931 und 1947 gedrehten Hollywood-Produktion werden 26 Folgen ausgestrahlt. Warner Oland spielt den chinesischen Detektiven, den immer höflichen, aber hartnäckigen Fragesteller.»

Die «Neue Zürcher Zeitung» veröffentlichte im Juli zum Artikel «Charlie Chan und seine Söhne» (Untertitel: «Zu Sendungen des Fernsehens DRS und Südwest 3») dann dasselbe, aber nicht so eng geschnittene Bild von Sidney Toler, beschrieben fälschlich mit «Warner Oland als Charlie Chan».

Neue Zürcher Zeitung - Charlie Chan und seine Söhne (Ausschnitt)

Möglicherweise war beim Schweizer Fernsehen der Dienstag ein traditioneller Krimi-Tag, wie ein Artikel in «Der Bund» vom August 1979 nahelegt. Demnach verdoppelte oder verdreifachte sich beim Dienstags-Krimi die Zuschauerzahl.
Da der Sender nicht die Mittel zum selbst synchronisieren hatte, war er auf die bundesdeutschen Sender ARD und ZDF angewiesen. Klar, dass man immer erst nach denen senden konnte / durfte.

Der Bund - Anspruch an Serien (Ausschnitt)

Daher begann das Schweizer Fernsehen damals eine engere Zusammenarbeit mit den Dritten Programmen, dem ORF u.ä. und: «Ein erstes Beispiel dieser Art ist die Charlie-Chan-Krimiserie, die auch in den Dritten Deutschen Programmen mit Erfolg läuft.»
Der Autor des Zeitungsartikels meinte zudem, dass ausgerechnet «die gut gemachten deutschen Krimis – Derrick, Der Alte – recht hohe Massstäbe setzen» 😉

Ende Juli wechselte Charlie den Schweizer Sendeplatz und ermittelte nun wöchentlich am Samstagabend kurz vor 23 Uhr. Der erste samstägliche Chan war «Ein fast perfektes Alibi».

Fans im Sendebereich Schweiz / Südwest konnten nun binnen kürzester Zeit alle Episoden schauen, denn am 31. August (SW3, Reihenfolge vorwärts) bzw. 1. September (DRS, Reihenfolge rückwärts) traf man sich auf dem «Schatzsucherschiff». Wer also die Filme auf beiden Sendern von Anfang weg verfolgte, hatte bis Januar dann noch den Bonus von Wiederholungen, ehe mit «Kamel» im DRS die Ausstrahlung erstmal endete.

Die FalleDie Serie kam offenbar gut an, denn bei «Der Bund» liest man im August:
«Es gibt Leute, die man immer wieder gerne sieht, […] auch Leute, die man gesehen haben muss, will man sich am nächsten Tag in der Kaffeepause nicht lächerlich machen. Zu den letzteren gehören die Fernsehkommissare, die Bestbekannten, die im Dreiwochenrythmus oder, wie Charlie Chan […] sogar wöchentlich ihre Erfolge […] verbuchen konnten
– Ja, wir alle mochten die Show!

Charlie, Berlin und die Olympischen Spiele

Die Aufführung von «Charlie Chan bei den Olympischen Spielen» im Berliner Zeughauskino im Oktober 2020 war ein schönes Ereignis. Der Streifen lief im Rahmen einer Retrospektive um die Darstellung Berlins im Kino der damaligen Zeit. Nach dem  Blick auf den Zeppelinflug im Film also ein  weitere schönes Thema, das hier mal vertieft gehört.

Berliner Dom und ZeppelinWas bekommt man von Berlin zu sehen?

Einige bekannte touristische Ziele und einige sehr unbekannte. Sehr leicht identifizierbar ist die Aufnahme mit dem Luftschiff über dem Berliner Dom. Der befindet sich in Berlin Mitte, «Am Lustgarten» (btw, Hundert Meter vom Zeughauskino entfernt).

Brandenburger Tor mit Olympia-BusDen Bus mit der amerikanischen Mannschaft an Bord sieht man durchs Brandenburger Tor fahren. Die Flaggen dort wurden ebenso wegretuschiert wie auf den Flossen des Zeppelins.

Im Bus gibt es eine Unterhaltung: «So this is Berlin. So many bicycles.» So viele Fahrräder? Es ist fast, als kannten sie die heutigen Pop-Up-Radwege.
Noch mehr Klischee gibt es wenig später. Was will man von Berlin zuerst wissen? Nach was frägt man? «Where is the Sauerkraut emporium?» – Das sucht man wohl vergebens 😉

Zwei weitere Gebäude, die im folgenden auftauchen, sind bislang unklar:

  • Hughes WagenNach dem Diebstahl des Fotoapparates aus dem Bus sieht man Hughes in seinem Wagen.Dahinter sieht man den oberen Teil der Fassade eines großen, nicht identifizierbaren  Gebäudes. Das kann im Krieg natürlich zerstört worden sein, aber vielleicht erkennt es jemand?
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  • Hotel in BerlinVom Hotel, in dem alle Beteiligten wohnen, sieht man nur das Innere. Für das ADLON nahe dem Brandenburger Tor wäre die Straße, auf der Yvonne Roland vorfährt, zu eng. Zudem waren vermutlich sämtliche Räume vom Internationalen Olympischen Komitee ausgebucht.

Das Berliner Olympiastadion ist mehrfach im Bild. Zunächst aus der Luft beim Überflug des Geländes, von Norden nach Süden gesehen.

Stadion und Fackel
Einmarsch der NationenDazu kommen dann Wochenschau-Ausschnitte vom Fackelläufer der zum Stadion abbiegt und seinem Weg über die Treppen, bis er das Feuer entzündet. Bald folgt der festliche Einmarsch der Nationen ins Stadion. Alles am 1. August 1936.

Staffellauf.
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Von den Wettbewerben sind mehrere zu sehen. Zunächst der 1500m Lauf mit neuseeländischem Gewinner. Dann die 4x100m Staffel, gewonnen von den USA (Startläufer Jesse Owens wurde ebenfalls Erster über 100m, 200m und im Weitsprung). Dazu sieht man Ausschnitte vom Stabhochsprung und dem 100m Freistil Schwimmwettbewerb.

Wettbewerbe

Ein Blick auf das «Olympische Dorf» ist uns nicht vergönnt. Es befand sich satte 18 Kilometer entfernt, außerhalb der Stadtgrenzen, in Wustermark / Elstal, wo man heute, trotz diverser Zwischennutzung, noch Spuren davon finden kann.
Betty im Zimmer
Einmal sieht man Betty, die mit ihren Kameradinnen das Zimmer bezieht. Spielt das trotz der Straße direkt unterm Fenster im Dorf? Später werden bei einem Gespräch am Zaun im Hintergrund einige Athleten trainieren, wobei nicht völlig klar ist, wo genau das stattfindet.
Und so stellt sich die Frage:

Wie realistisch ist Berlin dargestellt?

Am ZaunDie angesprochene Szene am Zaun mit Betty und Dick, später Lee, passt nicht ganz zu den Umständen um das Olympische Dorf. Das befand sich nicht nur viele Kilometer westlich vom Stadion, es war auch nur für die Männer reserviert. Die Frauen waren nicht im Dorf oder auch nur in dessen Umgebung untergebracht, sondern nordöstlich vom Stadion im nahe gelegenen »Deutschen Sportforum«. Aber natürlich: Wieso sollte Betty nicht für einen kleinen Streit mit Dick nach auswärts gefahren sein?

KolonadenDie Szenen auf den Tribünen des Stadions, wo man Charlie und andere sitzen sieht, wurden natürlich nicht vor Ort gedreht. Hier behalf man sich mit dem «Los Angeles Memorial Coliseum». Das gilt auch für Lees Entführung am Eingang, die an den Kolonaden des Coliseum gedreht wurde.

Der Ablauf der Spiele ist im Film leicht durcheinandergeraten. Charlie scheint direkt am Ersten Wettkampftag (2. August) im Stadion zu sein. Er sieht jedoch dem 1500m Lauf zu, der am 6. August stattfand.
Bald folgt im Film der 4x100m Staffellauf. Den gabs aber erst am 8. (Vorläufe) und 9. August zu sehen. Das Finale im Stabhochsprung, zu dem Dick direkt anschließend antritt, war jedoch bereits am 5. August.
Parallel zum Staffellauf, am 8./9., gingen die Schwimmwettbewerbe im 100m Freistil über die Bühne, an denen Lee nach seiner Entführung teilnahm.

Inspektor Strasser mit TschakoDie Kostümabteilung hat bei der deutschen Polizei ganze Arbeit geleistet. Das Tschako, mit großem Stern darauf, samt Uniform ist sehr realistisch. Einem so ausgestatteten Schupo konnte man damals auf Berliner Straßen begegnen.
Ob auch ein Inspektor wie Strasser derart ausstaffiert herumlief?
Der Inspektor hat seinen Dienstsitz offenbar in Berlin. Wieso er dann auch in Hamburg auftaucht, als die MANHATTAN mit der amerikanischen Mannschaft andockt, ist unklar. Offenbar wurde er Charlie mit Spezialauftrag zur Seite gestellt.

Man sieht, wie in den anderen Filmen, dass Charlie kein 007 ist, der unentdeckt in fremden Ländern herumschleicht. Er ist stets offiziell vor Ort und sichert sich die Unterstützung lokaler Behörden. Selbst wenn er in Spionagegeschichten einmal undercover unterwegs sein sollte, wie später in Panama.

KompassAls die Polizei mit dem Peilsender Charlies Entführern folgt, sieht man Stadtplan und Kompass. Beide sind englisch beschriftet, was natürlich völlig daneben ist. Immerhin wurde der Plan gezeigt, samt den Markierungen der Peilung.
Das bringt uns zur spannenden Frage:

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Wo stand Zarakas Residenz?

StadtplanWo nur befindet sich die Höhle des Löwen, der Ort, wo alles zusammenläuft und der Höhepunkt des Films stattfindet.
Die Antwort ist einfach: Zarakas Residenz lag auf einem Parkplatz gegenüber dem heutigen Platz der Nachbarschaft an der Lehrter Strasse.
Klingt überraschend schwach, aaaaber: Das Gebäude stand eben 1936 dort. Punkt.
Laut Plan liegt das Dreieck zwischen Nordhafen, Moabit und Unter den Linden.
Und das sieht man sich am besten eingezeichnet auf Google Maps an. Trotzdem hier ein aktueller Stadtplan verwendet wird, ist die Zuordnung unproblematisch.

Charlie im StadionÜbrigens: Auch die anderen, oben genannten Orte sind in Maps markiert und man bemerkt verwundert: Die liegen alle mehr oder weniger auf einer Linie von Ost nach West.

Es ist insgesamt kein tiefgreifendes Berlin-Bild, aber ein prima Charlie Chan Abenteuer.

Bleibt noch eine letzte Frage zu klären: Hat Charlie das Paddel für Lee mitgebracht oder in welchem Laden in Berlin könnte er es gekauft haben?