Category Archives: 1.06 – Charlie Chan in London

Netzfunde – Oland Chans

Was man so alles findet beim stöbern im Internet …

Die Veröffentlichung der DVDs mit Warner Oland in der Hauptrolle liegen schon einige Jahre zurück. Hier Filmbesprechungen und etliche gute Bilder zu:

Charlie Chan in Shanghai (Mein Film, Heft 526, 1936, Österreich)

Charlie Chan in Shanghai mit reißerischem Titel (Mein Film, Heft 526, 1936, Österreich)

Hier zur Charlie Chan Collection 2 mit Shanghai, Geheimnis, Zirkus und Pferderennen.

Charlie Chan in Shanghai (Wiener Bilder, 26. Januar 1936, Österreich)

Bild zu Charlie Chan in Shanghai (Wiener Bilder, 26. Januar 1936, Österreich)

Und selbiges zur Charlie Chan Collection 3 mit Oper, Olympische Spiele, Broadway und Monte Carlo.

Charlie Chan in Shanghai (La Sentinelle, 15. Mai 1936, Schweiz)

Kinowerbung für Charlie Chan in Shanghai – Besser denn je! (La Sentinelle, 15. Mai 1936, Schweiz)

Zu “Charlie Chan in Ägypten” vergleicht ein kurzer Text aus Ungarn Charlie mit Größen wie Holmes, Poirot und Maigret.
Wir erfahren, dass alle sechs Bücher übersetzt wurden und einige Filme im dortigen Fernsehen gelaufen sind.
“… kleine graue Zellen von Hercule Poirot, die sorgfältige Analyse und die Schlussfolgerungen von Sherlock Holmes. Während Charlie Chans Geist scharf wie ein Rasiermesser schneidet, war Action nie seine Stärke […] Einer der bekanntesten Figuren in den B-Filmen.”

Vier Chans und eine Box

Charlie Chan Collection Teil 1Für Freitag war die “Charlie Chan Collection” angekündigt, Montag halte ich sie endlich in Händen: Die erste Charlie-Chan-Box mit deutsch synchronisierten Filmen. Kein billiges Vergnügen, aber Herausgeber Kochmedia hat seit den gelungenen vier Sherlock-Holmes-Boxen einen Vertrauensvorschuss.

Box-VergleichDas Box-Cover zeigt Warner Oland (schwarz/weiß) in derselben Pose wie auf der ersten Fox-Box (farbig), allerdings bekommen wir hierzulande die Filme sogar in chronologischer Reihenfolge. Wie auf dem Cover steht “4 Spielfilmklassiker auf 4 DVDs”:

London / ÄgyptenAußerdem mit drauf: “Eran Trece”, die spanische Fassung des verschollenen ersten Films der Serie “Charlie Chan carries on” (“Charlie Chan macht weiter”), mit dt. Untertiteln.

Die schwarzen Scheiben selbst sind weiß beschriftet. Enthalten ist jeweils eine selbstlaufende Bildergalerie, der englische Originalton sowie englische Untertitel (negativ: keine deutschen). Die Extras der Original-DVDs sind mit deutschen Untertiteln versehen worden, wer also mehr über Charlie wissen will erfährt eine ganze Menge in:

  • Charlie Chans Vermächtnis
  • Die Suche nach Charlie Chan
  • Der echte Charlie Chan

Paris / KamelDazu kommen:

  • Englischer Kinotrailer zu “Charlie Chan in London”
  • Englischer Audiokommentar zu “The black Camel”

Wer Karton erwartet hat, wird enttäuscht, die DVDs stecken jeweils in Slim-Hüllen deren Covers den Originalen nachempfunden sind (allerdings mit mehr schwarz-Anteil).
Insgesamt bleibt also etwas Steigerungspotential, denn auf der Box ist vorne wie seitlich “Teil 1” zu lesen: Fortsetzung folgt hoffentlich bald!

Charlie Chan in London – Die Kritiken

Charlie Chan in London PlakatDies ist der erste Chan-Film, der nicht auf einem Buch seines Erfinders Earl derr Biggers beruht. Hier startet Charlie seine erste Weltreise, die ihn eines Falles wegen nach London führte und von da über Paris und Ägypten nach Shanghai brachte. Die Idee des Globetrotter-Detektivs stammt von Produzent John Stone (lt. J. Tuska: In Manors and Alleys). Wo Variety sogar lobte, dass sich die Geschichte mit der Geschwindigkeit aus den Büchern entwickelt, geht es im mit 80 Minuten längsten Streifen der Serie, recht gemächlich zur Sache.

Die Schlußmusik der Originalversion des Films bildet die Abspannmelodie der deutschen Synchronfassung.

Die Nacht vor dem HenkerDie Kritiker sind sich einig, dass Hauptdarsteller Warner Oland den Film fest im Griff hat und ihn zum Erfolg macht. Die Endnote fällt jedoch gemischt aus:

Für die »New York Times« (1935) blieb man der Chan-Tradition treu.
»Variety« sah den Streifen über dem Durchschnitt und attestierte Oland, das Chan dessen zweite Haut sei.
Ken Hanke (»Charlie Chan at the Movies«, McFarland & Co, 1989) vermerkt einen schwächeren Film, der aber immerhin bewies, dass die Serie fortsetzbar war.
Charles P. Mitchell (»A Guide to Charlie Chan Films«, Greenwood, 1999) vergibt als Note ein gut bis sehr gut.
David Rothel (»The Case Files of the Oriental Sleuths«, BearManor Media, 2011) empfindet den Film als straff und gut.

Schwarz/Weiß im TV / Chan-Cameos

Sonntag morgen, kurz vor 3 lüftet die ARD das “Geheimnis im blauen Schloss“.
Agatha Christies Stück um 10 von der Außenwelt abgeschottete Urlaubsgäste wurde mehrfach verfilmt. Der Streifen “Letztes Wochende” von 1945 ist zwar noch besser, aber immerhin haben wir hier Mario Adorf und Marianne Hoppe in der Besetzung. Noch bekannter ist die 1974er-Version “Ein Unbekannter rechnet ab”, mit Gert Fröbe, Elke Sommer und einem auch sonst exquisiten Staraufgebot.

Charlie Chan in London

CAMEO
Und Mittwoch früh um Eins im Ersten: “Gosford Park“, 2001 von Robert Altman gedreht, mit Stars wie Maggie Smith und Helen Mirren.
Der 30er-Jahre-Krimi nimmt Bezug auf “Charlie Chan in London”. Der fiktive Produzent Weissman hat mit dem Chan-Film zwar nicht wirklich was zu tun, aber der von ihm erwähnte Alan Mowbray spielte tatsächlich dort mit.

Allerlei zu “Charlie Chan in London”

Charlie Chan in London - Fox DVDOriginaltitel: »CHARLIE CHAN IN LONDON« (dt. wörtlich übersetzt)
Laufzeit: 75 Minuten

Produktionszeitraum: 9. Juli bis Anfang August 1934
Copyright: Fox Film, 14.9.1934

Premiere: 12.09.1934; in Deutschland: 25.1.1978 (Bayerischer Rundfunk) unter obigem Titel

Charlies beste Sprüche:

  • Vorderfront sagt sehr selten Wahrheit. Wollen Sie Mieter von Haus kennen lernen, betrachten Sie erst Hinterhof.
  • Kleinigkeiten erzählen ganze Geschichte.
  • Fall wie Inneres von Radio: Viele Drähte und doch ein Gerät.
  • Wenn Sie wollen wilder Vogel soll singen, dann nicht sperren in Käfig.

Charlie Chan in London - Vorspann

Es spielen:

Warner Oland [Charlie Chan]
Drue Leyton [Pamela Gray]
Raymond Milland [Neil Howard]
Mona Barrie [Lady Mary Bristol]
Alan Mowbray [Geoffrey Richmond]
Murray Kinnell [Phillips]
Douglas Walton [Paul Gray]
Walter Johnson [Jerry Garton]
E.E. Clive [Detective Thacker]
Madge Bellamy [Mrs. Fothergill]
David Torrence [Sir Lionel Bashford]
John Rogers [Lake]
Paul England [Bunny Fothergill]
Elsa Buchanan [Alice Perkins]
Perry Ivans [Kemp]
Claude King [Royal Air Force Commandant]
Reginald Sheffield [Commander King]
Helena Grant [Miss Judson]
Montague Shaw [Doctor]

 

 

Charlie Chan in London - Orbit DVD

Wo kann man die Schauspieler hierzulande noch sehen?

Drue Leyton stand nur in den 1930ern vor der Kamera, daher am einfachsten auf “Charlie Chan im Zirkus” warten um sie wiederzusehen.
Ray Milland ist einer der bekanntesten Stars, die in der Serie mitspielten. Man kann ihn in vielen Serien als Gaststar sehen (Columbo, 3 Engel für Charlie) und immer gern in Hitchcocks “Bei Anruf Mord”.
Alan Mowbray spielte u.a. kleinere Rollen in “Der Mann der zuviel wusste” oder “In 80 Tagen um die Welt”.
Über Murray Kinnell wurde schon bei “Der Tod ist ein schwarzes Kamel” gesprochen. Zu sehen ist er u.a. in “Charlie Chan in Paris”, “Der Prinz und der Bettelknabe” (1937, mit E.Flynn) oder “Mr. Moto und der Schmugglerring”.
Douglas Walton bemerkt man in der 1935 Version der “Meuterei auf der Bounty”.
E.E. Clive war schon in “Der Unsichtbare” dabei und als “Burgomaster” in “Frankensteins Braut”. Später spielte er in “Mr. Moto und die Flotte”, “Der Hund von Baskerville” und “Die Abenteuer des Sherlock Holmes”. Er starb kurz nach einem kleinen Auftritt in Hitchcocks “Der Auslandskorrespondent” (1940).

 

Charlie Chan in London (worum gehts?)

(Charlie Chan in London, USA, 1934, Fox Film)

Charlie Chan in LondonDem Mann in der Todeszelle bleiben nur mehr wenige Stunden zu leben.
Charlie Chan lässt sich überzeugen, dass der als “Stallmörder” Verurteilte unschuldig ist und stellt Ermittlungen an. Ihm bleibt keine Zeit zum aufdecken der Lügen, er muss die Wahrheit finden. In einer Jagdgesellschaft ist auch der wahre Mörder auf Pirsch …

Pamela Gray versucht verzweifelt eine Begnadigung für ihren zum Tode verurteilten Bruder zu erwirken. Geoffrey Richmond, bei dem der Bruder angestellt war, verschafft ihr sogar einen Termin beim Innenminister. Doch dieser lehnt ab, den Gang der Dinge aufzuhalten. Nachdem Pamela im Vorzimmer einen kleinen Schwächeanfall erleidet, zweifelt man selbst im Vorzimmer an der Schuld des Verurteilten.
In diesem Moment betritt Charlie Chan, dessen Schiff am Abend ausläuft, das Büro um sich vom Minister zu verabschieden. Der schwelgt in höchsten Tönen von dem Inspektor und so ruft der Privatsekretär des Ministers bei Pamela an.
Wenig später steht sie mit ihrem Verlobten, Anwalt und Verteidiger ihres Bruders, in Charlies Hotelzimmer. Es bleiben nur noch 65 Stunden bis zur Hinrichtung. Der „Stallmord“ vor 3 Monaten hatte Schlagzeilen gemacht und so ist der Inspektor schnell im Bilde. Leider zweifelt der Anwalt nicht mehr an der Schuld von Pamelas Bruder. Die wirft ihm den Verlobungsring vor die Füße und flieht zu Geoffrey Richmonds Anwesen in Retfordshire.
Charlie Chan in LondonDort wird gerade eine Party veranstaltet und manch einer fiebert bereits der Fuchsjagd am kommenden Tag entgegen. Pamela ist willkommen und zieht sich auf ein Zimmer zurück. Der Butler, der nebenbei auch die Unterlagen seines Herrn filzt, handelt streng nach Vorschrift als er Charlie, der bald darauf erscheint und nach Pamela frägt, an der Tür abweist. So schnell lässt sich der Inspektor nicht entmutigen und steigt durch ein Fenster ein. Sehr zum Schrecken des Zimmermädchens. Pamela jedoch ist hocherfreut und schöpft neuen Mut. Charlie hat ihren Bruder im Gefängnis besucht und ist entschlossen, neue Fakten zu suchen.
Die in der Mordnacht Anwesenden finden sich zu einer Besprechung mit Charlie zusammen. Der möchte, dass der „Stallmord“ vor Ort nachgespielt wird. Nicht alle Beteiligten finden die Mitternachts-Wanderung sehr komisch.
Lake, der Stallmeister, muss Hellcat, eines der wild um sich tretenden Pferde beruhigen. Der Lärm treibt einen vergeblich gesuchten Gast vom Haus hinzu. Da Hellcat in der Mordnacht nicht scheute, hat Charlie einen ersten Hinweis und nimmt Lake ins Verhör. Der aber streitet ab, zur Tatzeit im Stall gewesen zu sein. Charlie beschließt ihm Zeit zu geben und kehrt am Morgen zurück.
In Lakes Zimmer findet er aber nur Richmond und Detective-Sergeant Thacker, der erklärt, dass Lake Selbstmord begangen hat. Das Geld in Lakes Brieftasche macht Charlie misstrauisch. So, wie der Tote die Waffe hält, konnte er sich kaum in die Stirn geschossen haben. Für die Öffentlichkeit bleibt es allerdings bei Selbstmord, um den Täter in Sicherheit zu wiegen. Charlie ist sicher, dass Lake eine Gefahr für den „Stallmörder“ geworden war, und dieser nun erneut gemordet hat …