Earl Derr Biggers Bücher wurden schon zu seinen Lebzeiten in der ganzen Welt veröffentlicht. Die sechs Werke um Charlie Chan (1925 – 1932) stachen besonders heraus. Die Filme der Fox-Studios sorgten dann für noch größere Aufmerksamkeit.
Hier ein kleiner Gang rund um den Globus.
(Rechts: Sammelband aus Mexiko von Aguilar, 1980)
Die Beliebtheit der sechs Chan-Bände führte schnell zu mehreren Auflagen. Bis der Autor 1933 viel zu früh verstarb, stritten sich die Verlage um jeden der neu erschienen Kriminalfälle von Charlie Chan.
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(Das Haus ohne Schlüssel – v.l.n.r. Bücher aus: Polen, Finnland, Ungarn)
Innenseite von Band 1 (Das Haus ohne Schlüssel) einer tschechoslowakischen (1986 als „Mord in Honolulu“, links) sowie einer spanischen Buchausgabe (1949, rechts).
Cover-Verwandtschaft: Band 2 (Der chinesische Papagei) auf französisch, niederländisch und englisch aus den 1970ern.
Weitere Covers ohne Anleihen bei Chan-Film-Darsteller Warner Oland aus: Deutschland (Band 3, 1950er), Spanien (Band 2, 1960er) und Italien (Sammelband 4 und 6, 1990). Letzteres mit Wahrsager Tarneverro hinter der Kristallkugel.
Links: Band 6, „Hüter der Schlüssel“ als „Charlie Chans letzter Fall“ auf japanisch (RonSosha, 2008)
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Mehr zu den Erst-Ausgaben der Bücher, zu deutschen Fassungen und internationalen Druckwerken.
Mehr zu Earl Derr Biggers und seinen anderen Werken bei Wikipedia:
deutsch, englisch, französisch, italienisch, polnisch, portugiesisch, rumänisch, schwedisch, tschechisch.
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Ganz links: Dänische Übersetzung von Band 2. Mitte: Cover zu Band 5 „Charlie Chan macht weiter“ auf portugiesisch („Der Diamantendieb“). Die Verfilmung des Romans begründete 1931 die beliebte Filmreihe. Film-Chan Warner Oland im Hintergrund wird noch gefährlich-grün dargestellt.
Als F1.05 „Charlie Chans Courage“ anno 1934 ins Kino kam (in Österreich nach der Romanvorlage „Der chinesische Papagei“ benannt), war die Figur den Zuschauern bereits vertraut, und die Serie startete anschließend so richtig durch.
(links: DVD-Cover, England; Mitte: Film-Magazin, Österreich; rechts: Plakat, Schweden)
Die Zeiten von Charlies größter Beliebtheit, seine Welttour von London bis Shanghai, Mitte/Ende der 1930er Jahre ging an Deutschland leider vorbei. Überall in der Welt jedoch war die Aufführung der Charlie Chan Filme eine jahrelange Erfolgsgeschichte.
Oben: Kino-Premiere im Mai 1936 in der Tschechoslowakei. Gleich zwei Prager Kinos (Palais Avion und Praha) zeigen das sensationelle Detektivabenteuer F1.09 „Charlie Chan in Shanghai„.
Man beachte die Vorführtermine im Avion:
15:00, 17:45 und 20:15 Uhr unter der Woche und 10:30, 14, 16, 18, 20:15 Uhr sonn- und feiertags!
Die Filme liefen sicherlich im Original und (in diesem Fall) zweisprachig tschechisch/deutsch untertitelt (ähnlich der Schweiz: fr/de).
Rechts: Kinowerbung für F1.10 „Charlie Chans Geheimnis“ Im März 1936 in Madrid (Spanien).
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Links: Zeitungs-Kinowerbung zu F1.14 „Charlie Chan bei den Olympischen Spielen„(1937) aus dem „Algemeen handelsblad“ vom 13. November 1937, das im damaligen Niederländisch-Indien (heute: Indonesien) erschien.
Die Original-Titel wurden in den Ländern nicht immer beibehalten. Das gibt manchmal Stoff für hübsche kleine Ratespiele. Der Titel „L’ora che uccide“ (oben) aus Italien heißt übersetzt „Die Stunde die tötet“.
Co-Star Rosina Lawrence (s. mitte-rechts) spielte u.a. in „Laurel & Hardy im Wilden Westen“ und einmal neben Oland in F1.10 Charlie Chans Geheimnis; Titelrätsel gelöst.
Die ab 1938 gedrehten Filme mit Sidney Toler in der Rolle des Charlie Chan, waren weiterhin beliebt. Aufgrund des Krieges kamen sie nicht überall sofort in die Kinos, sondern oft erst bis Ende der 1940er.
Oben-Links ein französisches Filmplakat zu Tolers Debüt in F2.01 „Charlie Chan in Honolulu“ in knall-bunt. Daneben F2.02 „Charlie Chan in Reno“ von 1939 aus der Tschechoslowakei und ein Originalplakat aus den USA zu F2.07 „Charlie Chan im Wachsfigurenkabinett„.
Als 20/Fox die Serie 1942 beendete, ging es zwei Jahre später noch einmal für siebzehn Filme bei Monogram weiter, die z.T. bis in die 1950er auch in Europa aufgeführt wurden. Beispiele zu F3.04 „Die Jade Maske“ sind oben-links ein spanisches („Die Abenteuer des Charlie Chan“) und oben-mittig ein belgisches Plakat mit französischem und niederländischem Titel (jeweils: „Die seltsame Maske“).
Ganz rechts Werbung aus dem „Oberländer Tagblatt“ (Schweiz) vom 20. Juni 1949: Im Apollo-Kino läuft „Charlie Chan im Chinesenviertel“, also F3.02 „Die chinesische Katze„
(Sidney Toler vs. Sydney, Australien. Wachsfigurenkabinett in „Newyork“ siehe oben).
Eine weitere Verbreitung in viele Sprachen fanden dazunoch die Comics von Alfred Andriola (links).
Die TV-Serie „Die neuen Abenteuer des Charlie Chan“ (1957/58, auch als TV-Roman u.a. auf spanisch, rechts) sowie eine Zeichentrick-Serie (1970er) waren längst nicht so beliebt. Ebenso wenig weitere Produktionen wie Comichefte, Krimimagazin oder ein TV-Film usw.
Zum Fluch der Drachenkönigin (1980) schweigt man besser…
Charlie Chan bei Wikipedia:
Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Spanisch, Schwedisch, Ungarisch.
O-Ton: „Was Edgar Wallace geschrieben, wird von diesem Sensationsfilm übertroffen …„
Anfang und Ende, sozusagen – Zweimal Kinowerbung im „Tageblatt“ aus Luxemburg:
Links: F1.06 „Charlie Chan in London“ (12. Aug. 1935), mit dem die Serie durchstartete.
Rechts: F3.08 „Dark Alibi“ (Ein fast perfektes Alibi, 4. Dez. 1947), als praktisch alles gesagt war…
1930er Jahre – Auf den Spuren der Premiere von …