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Neues Buch: Charlie Chan – Eine schwarz / weiße Ära

Anfang Oktober erschien das erste umfassende deutschsprachige Werk zur Kinofilm-Reihe: „Charlie Chan – Eine schwarz / weiße Ära“. Erhältlich als Taschenbuch und ebook bei Amazon.

Auf 478 Seiten werden alle Filme besprochen, inklusive der verschollenen, der Stummfilme, der Nachzügler usw. Es gibt Biographien zu den wichtigsten Schauspieler(inne)n. Auch die amerikanische Geschichte der 1930/40er Jahre ist immer wieder Thema.

Heiter oder herzig ging es vor und hinter den Kulissen nicht immer zu. Hollywood behinderte so manche Filmkarriere. Davon können Anna May Wong oder Mantan Moreland uva erzählen.

ISBN-10: 1549879634
ISBN-13: 978-1549879630
Größe und/oder Gewicht: 15,2 x 2,7 x 22,9 cm

Sekundärliteratur: »The Charlie Chan Film Encyclopedia«

Howard M. Berlin brachte die Enzyklopädie im Jahr 2000 bei McFarland & Company heraus. Das Buch dreht sich um die schwarz/weißen Filme bis 1950. Das alphabetisch sortierte Nachschlagewerk erstreckt sich auf ca. 350 Seiten, dem sich ein 15-seitiger Index anschließt.

Die Handlung der Filme wird jeweils knapp besprochen, zu vielen Schauspielern gibt es Kurzbiographien, dazu einige Worte zu den Romanen. Daneben werden etliche Rollen besprochen, die oscarprämierten Produktionsbeteiligten aber auch auffällige Elemente aus den Filmen wie Zimmeroder Telefonnummern.

Eine Vielzahl von Fotos, einige echt sehenswert, runden die Enzyklopädie ab. Wer ein nicht ganz alltägliches Buch zur Serie haben will, wird hier prima bedient.

Charlie Chan Buch 6: Der Hüter der Schlüssel

4 Hochzeiten und ein Todesfall – könnte man sagen: Vier Mal hat Sängerin Ellen Landini geheiratet, nun wird sie in Pineview am Lake Tahoe ermordet. Alle vier unglücklichen Ex-Männer im selben Haus. Dudley Ward hat sie eingeladen und Charlie Chan gleich dazu: Als Landini ihre erste Ehe mit Ward auflöste, verheimlichte sie ihm offenbar eine Schwangerschaft. Nun will der Hausherr eine Spur seines Kindes finden.

Da platzt die Diva wie ein Wirbelwind mit dem Flugzeug herein und bringt alles durcheinander.
Der junge Sheriff wird sich mit dem Mordfall seine Sporen hart verdienen und ist froh, dass Charlie seine Hilfe anbietet. Gänzlich undurchsichtig bleibt die Rolle von Ah Sing, dem Hüter der Schlüssel zu Pineview.  Immer wieder rückt der Vertraute von Dudley Ward ins Fadenkreuz der Ermittlungen, und immer wieder findet Charlie Chan Indizen, die den alten Landsmann frei sprechen. Sowohl der Sheriff als auch der Deputy versuchen bei der Schwester des Piloten zu landen. Charlie merkt, dass Spuren im Schnee weniger hilfreich sind, als gedacht. Er geht zum Pokern, liefert sich einen Nahkampf im Dunkeln und hintergeht den Sheriff.
Man merkt: da ist einiges los.

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El criado chino Selecctiones Biblioteca oro  Charlie Chan på semester  Perche mi hai mentito - Salani 1975

Das beste kommt zum Schluß: Der sechste und letzte Roman von Earl Derr Biggers lässt Charlie alle Freiheiten und wir dürfen ihn von Anfang bis Ende des Falles begleiten. Die „Saturday Evening Post“ veröffentlichte »Keeper of the keys« im Sommer 1932, wenige Monate bevor der Autor starb. Leider gab es keine Verfilmung. Eine Broadway-Inszenierung schloss nach wenigen Wochen.

Charlie Chan Comics

Alfred Andriola - Charlie Chan Daily ComicsBei »Milton Caniff« überlegt man, eine Charlie Chan Comicserie zu machen, und suchte unter der Belegschaft nach dem passenden Zeichner. Alfred Andriola, damals 26, bewarb er sich mit Beispielzeichnungen und bekam den Job. Es wurde der erfolgreichste Chan-Comic.
In den Tageszeiten erschien ab 24. Oktober 1938 je ein Strip mit einem Fortsetzungskrimi. Sonntags gab es blockweise eine eigene Serie in Farbe. Optisch wurde der Comi-Charlie an Warner Oland angelehnt und neben Lee (regelmäßig) trat auch Charlie jr. mal wieder auf.

Alfred Andriola - Charlie Chan Sunday ComicsDie Serie lief gut, aber irgendwann wollte Andriola anderes machen. Daher endet die Serie nicht so abrupt wie viele andere, sondern bekam eine nette Verabschiedung am 31. Mai 1942.

Charlie Chan als eigene Heft-Serie wurde zwischen 1948 und 1966 gleich vier Mal versucht, doch stets endete der Versuch nach einer Handvoll Ausgaben:

  • Dell Comics - Charlie Chan»Prize Comics« 1948/49 brachte mit Charlie und seinem Sohn »Neues Material« von »Earl Derr Biggers World Famous Detective«.
  • 1955 versuchte es »Charlton Comics« mit »All New Mystery Adventures of Charlie Chan«, wobei neben »Sohn Nummer Eins« auch Chauffeur Birmingham assistierte.
  • Zur TV-Serie »Die neuen Abenteuer des Charlie Chan« publizierte »DC Comics« von Mai / Juni 1958 bis März / April 1959 »The New Adventures of Charlie Chan«. Die Figuren waren der TV-Serie nachempfunden.
  • Ein deutlich fülligerer Charlie mit »Sohn Nummer Eins« präsentierte sich 1965/66 bei »Dell Comics«.

Insgesamt gerade mal 17 Hefte. Der erste Versuch blieb der erfolgreichste: Über die Jahre wurden Andriolas Chans immer wieder und auch im Ausland als Sammelband veröffentlicht. Kein Wunder: Sie waren den Kinofilmen nicht nur optisch am nächsten. Dass es der Comic-Chan jemals nach Deutschland geschafft hätte, ist bislang nicht bekannt.

Sekundärliteratur: »A Guide to Charlie Chan Films«

Charles P Mitchell - A Guide to Charlie Chan FilmsDas Buch von Charles P. Mitchell wurde 1999 bei Greenwood Press herausgebracht.
Enthalten und ausführlich besprochen werden alle erhältlichen Filme von 1929 bis 1981.
Der Autor wurde zum Fan, als er den Anfang von „Docks von New Orleans“ sah. Ein Klient kommt auf Anraten eines gewissen Charles Mitchell zu Charlie.

Nach 4-seitigem Vorwort und einem kurzem Überblick (16 Seiten) über Romane, Schauspieler und mehr bilden die alphabetisch sortierten Filme den Hauptteil mit 215 Seiten. Im 20-seitigem Anhang finden sind dann Sachen wie die Mördergalerie, eine Liste der Kinder und der „verlorenen“ Filme sowie einige Worte zu den TV-Serien und einiges mehr. Nicht zu vergessen die 15 ganzseitigen Bilder verschiedener Produktionen.

Zu jedem Film gibt es ein Rating und Produktionsdaten. Nach einigen einführenden Worten zur Produktion folgt die Handlungsbeschreibung und schließlich die Schauspieler in der Einzelkritik sowie eine Auflistung von Charlies Sprüchen. Nur kurz gibt es einen Blick hinter die Kulissen, wichtig ist hier das was auf der Leinwand zu sehen ist. Fans mit Englisch-Kenntnissen erhalten ein ordentliches Nachschlagewerk.

Buch 5: Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiterEine Weltreisegruppe hat einen ungebeten Gast; ein Mörder dezimiert die Teilnehmer, denn leider erweist er sich als nicht immer zielsicher und trifft Unschuldige. Der erste Tote wird in London gefunden. Scotland Yard-Inspektor Duff hat keine heiße Spur aber bleibt dran. Der Mörder auch und so trifft es den Nächsten in Südfrankreich und in San Remo folgt dessen nicht mitreisende Frau. Eine Verbindung ist gefunden und sie weist weit in die Vergangenheit. Über Ägypten geht es nach Asien, wo ein Londoner Polizist sich inkognito zur Gruppe gesellt. Wenig später stirbt auch er.

Honolulu ist die vorletzte Station, bevor die Reise in San Francisco enden wird. Ein Attentat auf Duff in Charlie Chans Büro nimmt letzterer persönlich. Duff fällt aus und Charlie Chan macht weiter. An Bord des Schiffes ist Charlie nicht bei allen gern gesehen, aber er bleibt daran und überführt den Täter. Nebenher findet sich auch ein Pärchen, dass sich von Charlie verkuppeln lässt …

Un policier chinois  Charlie Chan prowadzi sledztwo  Eran trece Selecctiones Biblioteca oro

ICharlie Chan carries on Posterm Titel steht Charlie Chan, doch der erscheint erst nach der Hälfte des Buches. Der Leser verbringt viel Zeit beim Warten auf den Hauptdarsteller.
Auch Kashimo aus DAS SCHWARZE KAMEL ist wieder dabei und geht gegen den Willen der Kollegen an Bord um mitzuermitteln. Damit ähnelt er diversen Chan-Söhnen in den Filmen .
Die „Saturday Evening Post“ veröffentlichte »CHARLIE CHAN CARRIES ON« zwischen 9. August und 13. September 1930. Wenig später erschien das Buch.
Mit der Verfilmung dieses Krimis bei Fox Film (1931) begann Charlies Siegeszug auf der Leinwand. Im Film stellt Charlie am Ende eine Falle, die im Buch nicht vorkommt.

Sekundärliteratur: »Charlie Chan at the Movies«

Ken Hanke - Charlie Chan at the Movies
Der vollständige Titel von Ken Hankes Buch lautet »Charlie Chan at the Movies – History, Filmography and Criticism«. Das Buch beschäftigt sich auf 260 Seiten mit den Filmen der Serie aus den 1930er und 1940er Jahren.

Nach einer kurzen Einführung gliedert sich das Werk nach Hauptdarstellern und Studios, wobei jeweils eine kurze Einleitung enthalten ist: Warner Oland, Sidney Toler at 20th Century-Fox, Sidney Toler at Monogram, Roland Winters. Dazu kommen auf der letzten 5 Seiten die beiden Kapitel „Imitations and Offshots“ (Mr. Moto / Mr. Wong) sowie „Later Chans“.

Zu jedem Film gibt es Titel, Produktionsbeteiligte und Schauspieler. Dazu kommt ein Produktionsfoto (bei „Oper“ sogar zwei) alternativ ein Plakat. Gefeatured wird außerdem einer von Charlies Sprüchen, wobei auch im darauf folgenden Text gerne mal Dialoge aufgegriffen werden. Meist gibt es eine Handlungsbeschreibung (außer der Autor findet sie zu hanebüchen) mit launigen Kommentaren.

Hanke geht nicht nur inhaltlich auf die Filme ein sondern auch auf die technische Umsetzung, sprich Regie und Kameraarbeit. Dazu gibt es Einblicke hinter die Kulissen, vor allem aus einem Interview mit Keye Luke.

»Charlie Chan at the Movies«, Verlag: McFarland, 1989
Alles zu den Filmen der alten Serie. Flüssig zu lesen. Perfekt für Chan-Fans mit passablen Englisch-Kenntnissen.