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Charlie Chan in der Box: Teil 2

Charlie-Chan-Collection-Teil-2Pünktlich sind sie bei Kochmedia. Angekündigt für den 22. Mai erscheint die Charlie Chan Collection 2 … nun, ja, einen Tag eher 🙂
Die Filme wurde allesamt von Fox 2006/7 digitalisiert und das Ergebnis ist (natürlich) gelungen. Die Synchronfassung stammt vom BR, 1978.

Das Cover zeigt Hauptdarsteller Warner Oland in wenig fröhlich machender Stimmung. Dabei sind die Filme nicht zuletzt dank Keye Luke echt vergnüglich.
In der Box enthalten sind 4 Slim-Hüllen mit den Filmen:

ChanCollection2-Shanghai-GeheimnisOffenbar wurde in den letzten Wochen umdisponiert: Statt „Charlie Chan in der Oper“ ist doch „Charlie Chan in Shanghai“ enthalten, was wegen der Original-Reihenfolge der Filme Sinn macht. Selbst bei der Fox-DVD-Veröffentlichung wurde hier wenig Rücksicht genommen. Einige Websites (auch beim Herausgeber selbst) zeigen noch das alte Cover, aber so ist das, wenn ein Bild mal in der (Internet)Welt ist.

ChanCollection2-Zirkus-PferderennenAuch in dieser Box sind die Extras der Fox-Scheiben dabei, vor allem die untertitelten Featurettes:

  • Doktor Henry Lee: Der moderne Charlie Chan
  • Charlie Chan – Der erste Moderne Detektiv
  • Charlie Chan im Film
  • Sohn Nummer 1: Keye Luke

Ansonsten gibt es noch einen (englischen) Audiokommentar zu „Geheimnis“, Bildergalerien usw., jeweils eine Englische Tonspur sowie englische Untertitel.

Mit einer weiteren Box wäre die Oland-Ära der Chan-Filme dann abgeschlossen. Hoffentlich bald erhältlich! Aber erstmal: Kochmedia – Danke sehr, vielmals! 😉

Die blutige Spur (worum gehts?)

(THE SCARLET CLUE, USA, 1945, Monogram Pictures Corporation)

The Scarlet Clue - DVDAuf der Spur von Spionen, die Pläne eines neuen Radars stehlen wollen, kommen Charlie Chan, sein Sohn Tommy und Birmingham Brown zur Cosmos Radio Company die Fernseh- und Radioprogramme ausstrahlt. Nicht nur ist jeder verdächtig, sondern auch in Gefahr, als der Chef des Spionagerings nach und nach Mitwisser umbringt …

Zwei Polizisten verfolgen einen Verdächtigen namens Rausch am Hafen. Als der sich auf ein Boot flüchtet, erscheint Charlie, in dessen Auftrag die Verfolgung begann. Der Detektiv wollte nicht, das die Polizisten sich so auffällig verhalten, dass man sie bemerkt. Vielmehr wollte er dem Chef hinter Rausch auf die Spur kommen und entschließt sich ihn lieber zu verhaften, bevor er entkommt. Durch die Verfolgung entnervt war Rausch mittlerweile so weit, dass er alles verraten hätte, weshalb ein Komplize ihn ersticht. Charlie und die Polizisten finden Rausch’s Leiche und sehen den Mörder im Wagen davonfahren. Einzige Spur am Tatort ist ein blutiger Schuhabdruck am Boden.
Im Polizeipräsidium ist schnell geklärt, das das Auto als gestohlen gemeldet war. Charlie fährt mit Tommy und Birmingham zur Cosmos Radio Company wo die Besitzerin des gestohlenen Wagens arbeitet.
Brett, der Chef der Rundfunkgesellschaft, führt Charlie ins Studio, wo die Produzentin sich lauthals über die schlechte Performance der Sprecher beschwert.
Charlie erfährt, das der Wagen ebenso mysteriös wie er „ausgeliehen“ wurde wieder zurückgebracht wurde. Als er wenig später die Bekanntschaft eines Monsterdarstellers macht, entdeckt er im Flur einen verdächtigen Schuhabdruck, der dem auf dem Boot gleicht. Er beschließt, den Ort im Auge zu behalten.
Später begibt Charlie sich einige Stockwerke höher in die Hamilton-Labors, wo bis vor kurzem an Radar geforscht wurde. Die Pläne liegen längst bei der Regierung, Kopien jedoch weiterhin hier im Safe und sollen Charlie nun als Köder dienen.
Derweil wird Brett von einer seiner Sprecherinnen erpresst, da im gestohlenen Wagen ein Streichholzbriefchen gefunden wurde, das sie ihm kurz vorher ausgehändigt hatte. Brett willigt ein und informiert wenig später den geheimnisvollen Anführer der Spione. Über Fernschreiber erhält er Mitteilung, sich keine Sorgen mehr zu machen.
Am Ende der nächsten Show klagt die Erpresserin über Kopfschmerzen und zündet sich eine Zigarette an. Wenig später bricht sie tot zusammen. Tommy beobachtet, wie die Putzfrau den Zigarettenstummel einsteckt, und kann ihn ihr im nächsten Moment entwenden.
Derweil findet Brett einen Komplizen und die Zwei beschließen, mehr über den Spionagering herauszubekommen. Zurück an seinem Büro hört er Charlie, der es durchsucht, über die verdächtigen Abdrücke sprechen. Brett alarmiert den Anführer der Spione und erhält Anweisung, den Servicelift zu nehmen, um ihn zu treffen. Kaum schließt sich hinter ihm die Lifttür betätigt der Anführer einen Schalter an der Wand seines Büros, woraufhin sich der Boden des Lifts öffnet und Brett zu Tode stürzt.
Die Polizei blockiert alle Ein- und Ausgänge, um Brett zu fangen. Derweil suchen Charlie und seine Assistenten im Inneren nach ihm. Tommy und Birmingham gelangen in Hamiltons Labor und entdecken, dass der Safe aufgebrochen wurde und bald darauf Bretts Leiche.
Ein Stimmenimitator ruft nun bei dem großen Unbekannten an und gibt vor Brett zu sein. Er erhält dieselbe Anweisung wie zuvor und so fahren Charlie und seine Assistenten in den siebten Stock. Der Hebel für die Falltür wird gezogen, doch Charlie öffnet die Lifttür erneut und beschließt mit Tommy zu Fuß in den zehnten Stock zu gehen, um dem Unbekannten diesen Fluchtweg abzuschneiden. Birmingham jedoch bleibt im Lift …

 

Kaum zu glauben: Brandneues auf Scheibe

Es ist kaum zu glauben, was „Alive“ aus Köln uns da von Publisher „Chandler“ ab 25.07.2014 präsentiert!
2 Neue DVDs, aus der Serie der Digital-Bearbeiteten Veröffentlichungen, die in den letzten Jahren in den USA herauskamen.

The chinese Ring Poster 1Allerdings diesmal nicht (nur) von Warner, der „The Chinese Ring“ auf seinem Chan Collection-Viererpack 2010 veröffentlichte …
Diesmal wäre mit „The Scarlet Clue“ auch ein Film von MGM dabei, veröffentlicht 2004 im Sixpack „Chanthology“ („wäre“, weil letztes Jahr auch „Charlie Chans Geheimnis“ einige Zeit bei Amazon gelistet war, aber nie veröffentlicht wurde).

CHARLIE CHAN – DIE BLUTIGE SPUR (The Scarlet Clue, 1945), mit Chan #2 Sidney Toler (auch bei Amazon)
und
CHARLIE CHAN – DER CHINESISCHE RING (The Chinese Ring, 1947), mit dem deutschsprachigen Publikum unbekannten Chan #3 Roland Winters (Amazon).

Das wäre an sich zwar schon schön, aber sensationell wird das ganze dadurch, dass sich nach Alive-Angaben auf den DVDs nicht untertitelte Filme befinden, sondern Synchronfassungen: „Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)“.
Wohlgemerkt von Filmen, die 1978 nicht synchronisiert worden sind. Man darf gespannt sein, was das bedeutet.

Aber eins steht für Chan-Fans fest: Es wird ein heißer Krimi-Sommer!

Die Jademaske – Die Kritiken

The Jade Mask - Poster1Charlies Einstieg in die Geschichte ist witzig. Er muss im wahrsten Sinne des Wortes sein ganzes Gewicht aufbringen, und wird tatsächlich von Sohn Eddie verblüfft.
Birmingham hat einige nette Sprüche und ist nun offiziell Charlies Assistent.
Dann aber hat kaum einer noch was zu tun. Der Sheriff ist ok und hat nette Sprüche drauf, aber es geschieht nichts.

Statt dessen ein mäanderndes Zufallsdrehbuch. Wie gut wurde das Gelände denn abgesucht, wenn weder Harpers noch Meekers Leiche entdeckt wurden?
Charlie und der Sheriff begeben sich nur deshalb ein zweites Mal in Harpers Arbeitszimmer damit sie dort das Alarmsignal entdecken können.
Wieso besteht eine der Damen so sehr darauf, dass sie doch einen Polizisten ins Haus kommen sah, obwohl es doch ihr Komplize war? Und so weiter.

Das Titelthema für den Rest der Serie ist gefunden. Wohl aus Kostengründen wird die Musik nun recycled.
Und: Im Ganzen Film gibt es kein Jade – vermutlich auch aus Kostengründen 🙂 Jetzt sind wir aber enttäuscht!
Erstaunlicherweise sind die Kritiken sehr nachsichtig:

Ken Hanke (»Charlie Chan at the Movies«, McFarland & Co, 1989) sah einen schwachen Film, der eine gewisse Anzahl Kompensationen aufweist, vor allem durch die Schauspieler, u.a. Frank Reicher (Captain Engelhorn in KING KONG).
Charles P. Mitchell (»A Guide to Charlie Chan Films«, Greenwood, 1999) schmeckt ein unkonventionelles, grotesk-bizarres Gebräu.
David Rothel (»The Case Files of the Oriental Sleuths«, BearManor Media, 2011) findet tatsächlich 66 Minuten Krimi-Spaß.

Allerlei zu “Die Jademaske”

Originaltitel: »THE JADE MASK«
Laufzeit: 69 Minuten

Produktionszeitraum: September 1944
Copyright: Monogram Pictures Corporation, 22. November 1944
Premiere: 26. Januar 1945

Charlies beste Sprüche:

  • Kein Barbier rasiert so gut, das ein anderer nicht noch ein bisschen Arbeit finden würde.
  • Falsch gestellte Dinge liefern manchmal sehr gute Hinweise.

The Jade Mask - TitleEs spielen:

Sidney Toler [Charlie Chan]
Mantan Moreland [Birmingham Brown]
Edwin Luke [Edward “Eddie” Chan]
Hardie Albright [Walter Meeker, Laborassistent]
Frank Reicher [Harper]
Janet Warren [Jean Kent]
Cyril DeLevanti [Roth, Butler]
Alan Bridge [Sheriff Mack]
Ralph Lewis [Jim Kimball, motorisierter Polizist]
Dorothy Granger [Stella Graham]
Edith Evanson [Louise Harper]
Joe Whitehead [Dr. Samuel R. Peabody]
Henry Hall [Inspektor Godfrey]
Jack Ingram [Lloyd Archer]
Danny Desmond [Hotelpage]
Lester Dorr [Chauffeur Michael Strong]

Noch mehr Weisheiten in einem Film
Auch Sheriff Mack bringt den einen oder anderen Spruch unter. Er ist damit noch nicht in Charlies Spähren, aber gut drauf ist er allemal:

  • Ein Doktor weiß viel. Was dich umbringt ist das was er nicht weiß.
  • Als sie einen Sheriff suchten habe ich eine gute Gelegenheit verpasst den Mund zu halten.
  • Finde ich wirklich merkwürdig, aber vielleicht bin ich einfach zu kleinlich.

Die Jademaske (worum gehts?)

The Jade Mask - DVD(THE JADE MASK, USA, 1944, Monogram Pictures Corporation)

Charlie Chan soll einen verschwundenen Erfinder finden aber der Mann ist bereits tot. Auf der Suche nach einer im Haus versteckten Formel helfen Assistent Birmingham Brown und Sohn Nummer Vier, Edward Chan, der vor allem nicht Eddie genannt werden möchte. Giftpfeile, Marionettenspiel und Ohrmuscheln – ein ungewöhnlicher Fall für Charlie und Assistenten …

Eine dunkle Gestalt rüttelt am Tor des ummauerten Harper-Grundstücks. Innen wird man aufmerksam und Roth, der Butler, schaut vor die Tür, als auf ihn geschossen wird.
Das meldet er es sogleich seinem Chef, dem Wissenschaftler Harper, der mit giftigen Gasen hantiert. Er forscht in seinem Labor mit Assistent Meeker, dem er alle Untersuchungsergebnisse vorenthält. Im Beisein von Roth öffnet Harper ein Wandpanel zu einem geheimen Raum. Über eine weitere Tür gelangt man in den Raum mit den Formeln zu seiner Erfindung. Sobald man dort den Deckel des Schreibtischs anhebt, wird der Raum hermetisch abgeriegelt und Gas strömt ein. Nur mit dem richtigen Codewort von Harper selbst ausgesprochen kann man die Tür wieder öffnen. Alles ist in Ordnung, so kehrt Harper zurück ins Labor.
Derweil erscheint ein motorisierter Polizist vor dem Grundstück und erklärt über eine Gegensprechanlage „jemanden sehen“ zu wollen. Roth drückt einen Knopf, woraufhin sich das Tor öffnet. Jedoch wird der Polizist in diesem Moment überwältigt. Dennoch erscheint gleich darauf an der Haustür eine uniformierte Person, doch Roth will niemanden einlassen. Zurück am Tor gibt der Polizist vor hinauszufahren versteckt aber das Motorrad im Gebüsch.
Wenig später ist der Polizist wieder an der Haustür und öffnet diese geräuschlos. Dennoch wird er von einigen Personen im Haus gesehen aber nicht angesprochen. Im Labor bemerkt Harper wenig später das jemand den Raum betreten hat. Im nächsten Moment wird eine Waffe abgefeuert. Harper taumelt, schaltet aber noch die Sprechanlage ein.

The Jade Mask - Lobbycard 2Im Hotelzimmer wirft Charlie sein ganzes Gewicht in die Waagschale, um zusammen mit Birmingham einen überfüllten Koffer zu schießen. Doch erst Sohn Nummer Vier, Edward, hat die richtige Idee, wie es gelingen kann. Charlie steht kurz vor seiner Abreise nach Washington, als er einen Anruf erhält. Da die Regierung an Harpers Erfindung, einem Gas das Holz metallähnliche Eigenschaften verleiht, interessiert ist, wird Charlie in dessen Haus gebeten.
Vor Ort ist bereits der von Roth alarmierte Sheriff. Harper hatte Roth per Sprechanlage über den Mordanschlag benachrichtigt, doch konnte man das Opfer weder im Haus noch auf dem Grundstück finden.
Der Haushalt besteht neben Butler Roth und Assistent Meeker noch aus weiteren Personen, wie dem stummen Chauffeur Michael Strong und der Assistentin Stella Graham mit der Harper einen Spielzeugroboter entwarf. Außerdem anwesend sind Louise Harper, die Schwester des Verschwundenen sowie dessen Nichte Jean Kent. Nach den Worten von Meeker, denen keiner offen widerspricht, war Harper bei allen verhasst.
Im Hotel erfahren Edward und Birmingham, das sie nicht bleiben können, da ihr Zimmer gekündigt war und an den nächsten Gast vermietet wurde. So fahren sie also Charlie hinterher, der grummelnd zugibt, dass es sein Fehler war. Wenig später präsentiert er im „Spielzimmer“ vor dem versammelten Haushalt das Versteck der Leiche, indem er den Vorhang einer Puppenbühne öffnet.
Meeker wird gebeten die Forschungen fortzuführen, dieser macht aber wenig Hoffnung falls es nicht gelingen sollte die Formeln Harpers zu finden …

Charlie Chan in der Oper – Die Kritiken

MordkommissionEin Eifersuchtsdrama hinter den Kulissen einer Opernbühne.
Ein Mörder geht um und die Polizei will keinen einzigen Zuschauer weglassen.
Ein Mann ohne Gedächtnis der seiner Tochter ein Schlaflied auf dem Flügel spielt.

Direkt nach dem Pferderennen geht es in die Oper und das macht wirklich Spaß.
Die Oper wurde für die Filmszenen geschrieben.
Tudor Williams sang Karloffs Part, Zarubi Elmassian übernahm die beiden Damen.
Sie mussten nur die Lippen bewegen, doch selbst das funktioniert.

Fans wählen den Film regelmäßig in die Top 3 und die Kritiker würde es auch tun:

Charlie Chan at the Opera - Lobbycard3Paimanns Filmlisten vom 6.8.37 findet die Handlung oft etwas unwahrscheinlich und findet die Dialoge im Charlie-Chan-Stil amüsant.
»Leonard Maltins Movie Guide« (Plume, 2005) sieht die Serie auf dem Höhepunkt für die niemand geringerer als Oscar Levant eine Schwindeloper komponiert hat.
David Rothel (»The Case Files of the Oriental Sleuths«, BearManor Media, 2011) meint, das Studio hat hier freiwillig viel Geld in die Hand genommen, um ein hervorragendes Produkt zu erschaffen mit satten 44 Statisten.