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Charlie Chan beim Pferderennen – Die Kritiken

Charlie Chan at the Race track - titleDie Außenaufnahmen nach Ankunft auf dem Kontinent wurde auf dem im Dezember 1934 eröffneten Santa Anita Track gedreht.
Das ungewöhnliche bis unlogische Ende rund um Wettmafia bis Pferdetausch ist einen Tick überzogen, aber der Film läuft mit guter Geschwindigkeit auch darüber weg.
Lee ist prima integriert. Er stürmt Charlies Büro, heuert auf dem Schiff an, muss sich wegsperren lassen und den Wäschemann spielen.
Unbedingt auf Charlies ramponierten Hut achten, nachdem er Lees Fahrkünste über sich ergehen lassen musste!

Charlie Chan at the Race Track - poster3Die Kritiker sind zufrieden:

  • Paimanns Filmlisten vom 24.12.36 sahen eine bis zum Ende undurchsichtige, ereignisreiche Handlung mit sehenswerten Turfbildern und findet Oland verkörpere die Hauptgestalat in bewährter Art.
  • Jon Tuska (»In Manors and Alleys«, Greenwood Press, 1988) vermerkt pures Vergnügen mit einer „gut geschmierten Maschine“.
  • David Rothel (»The Case Files of the Oriental Sleuths«, BearManor Media, 2011) notiert Schnelligkeit, außergewöhnlich und genügend kompliziert, und kommt zum Schluß mit der Note „Exzellent“.

Allerlei zu “Charlie Chan beim Pferderennen”

Charlie Chan beim PferderennenOriginaltitel: »CHARLIE CHAN AT THE RACE TRACK«
Laufzeit: 70 Minuten

Produktionszeitraum: 18.5. bis Mitte Juni 1936
Copyright: 20th Century/Fox Film Corporation, 7.8.1936
Premiere: 7.8.1936

Charlies beste Sprüche:

Kein Mann ist arm, der fürsorglichen Sohn hat.
Lange Straße oft kürzester Weg zum Ziel.
Ozean hat viele Fische.
Wurzeln von Baum gehen in viele Richtungen.

Charlie Chan at the Race Track - poster1Es spielen:

Warner Oland [Charlie Chan]
Keye Luke [Lee Chan]
Helen Wood [Alice Fenton]
Thomas Beck [Bruce Rogers]
Alan Dinehart [George Chester]
Gavin Muir [Bagley]
Gloria Roy [Catherine Chester]
Jonathan Hale [Warren Fenton]
G.P. Huntley [Denny Barton]
George Irving [Major Gordon Kent]
Frank Coghlan, Jr. [Eddie Brill]
Frankie Darro [„Tip“ Collins]
John Rogers [Steward]
John Henry Allen [„Stromlinie“ Jones]

Schauspieler hinter den Rollen

Die Alkoholprobleme von Hauptdarsteller Warner Oland machten sich deutlicher bemerkbar. Beim Außendreh verschwand er und die Filmcrew suchte, bis sie ihn schlafend im Restaurant fand.
Regisseur Humberstone wollte einen „Zwischenschuß“ drehen, der zeigte, wie Chan dem Rennen zuschaut, aber Oland döste ständig weg. So umringte er ihn mit Leuten und erklärte: „Ich weiß, du kannst nichts sehen, aber dreh einfach den Kopf mit dem Krach.“
Und dann ließ er filmen und mit einer Waffe in die Luft ballern (überliefert in Jon Tuskas »In Manors and Alleys«, Greenwood Press, 1988).

Einer der Jockeys wird gespielt von Frankie Darro, der bald zum Teenager Star avanchierte.
Er machte ab 1939 acht Filme zusammen mit Mantan Moreland, der ab 1944 Co-Star der Charlie-Chan-Serie wurde.
Moreland und Darro bildeten das erste Schwarz/Weiße Team dass regelmäßig in Buddy-Komödien auftrat, sind also Vorläufer von heute noch bekannten Streifen wie „Nur 48 Stunden“ oder „Zwei stahlharte Profis“.

Weniger lustig: Die Rolle von „Stromlinie“ Jones. Dieser schwarze Charakter wurde völlig eindimensional geschrieben und hatte keinerlei Privatleben. Ein Element, das „Schnesschuh“ in „Charlie Chan in Ägypten“ erst so richtig liebenswert machte, vom paffen bis zum flirten.
Stromlinie wird von allen Weißen niedergemacht. Das mag auch anderen Komikern passieren, aber in aller Regel nur verbal. Stromlinie dagegen wird – wie auch Schneeschuh – tatsächlich herumgeschubst.
Das ist nicht Charlie Chans Fehler, sondern der Drehbuchschreiber, die bewußt oder unbewußt den alltäglichen Rassismus jener Zeit zeigen. Dieses in keiner Weise geahndete Verhalten der Weißen ruiniert fast den ganzen Film, da kann Lee mit allem Charme und Witz nicht mehr gegen anspielen. Schade.

Charlie Chan beim Pferderennen (worum gehts?)

Charlie Chan at the Race track (CHARLIE CHAN AT THE RACE TRACK, USA, 1936, 20th Century/Fox Film Corporation)

Ein Pferdebesitzer wird auf der Überfahrt von Australien nach Amerika von seinem Rennpferd zu Tode getreten. Auf Hawaii kommt Charlie Chan an Bord und findet schnell heraus, dass sein alter Freund ermordet wurde. Das Schiff muss weiter und so ermitteln Charlie und Sohn Lee unterwegs …

Charlie Chan ist gerade dabei den Kollegen zu erklären, wie unterschiedliche Blutspuren beim Rekonstruieren des Tatherganges helfen können. Da stürmt sein Sohn Lee unaufgefordert in das Büro und erinnert alle an das anstehende Pferderennen. Alle außer Charlie scharen sich sofort um das Radio. Charlie muss seinem Sohn einen Verweis erteilen, weil der die Konzentration unterbrochen hat. Lee erklärt ihm, das auch »Avalanche«, ein Pferd aus dem Stall von Charlies altem Freund Major Kent, am Start steht und er gerne für alle die Wetten beim nahen Buchmacher platzieren geht.
Das Pferderennen, das alle so begeistert, findet in Australien statt. Major Kent, seine Tochter sowie deren Mann George Chester, sitzen siegesgewiss auf der Tribüne. Daneben skeptischere Bekannte wie der Züchter Fenton aber auch Avalanches Trainer Bagley.
Avalanche liegt gut im Rennen, doch dann begeht der Jockey ein offensichtliches Foul und das Pferd wird disqualifiziert. Major Kent ist überzeugt, das der nun für 2 Jahre gesperrte Jockey von einem Wettsyndikat bestochen wurde. Tatsächlich kassiert dieser bei Bagley – allerdings deutlich weniger als erwartet. Die Pferde reisen gemeinsam mit ihren Besitzern nach Los Angeles. Major Kent telegrafiert Charlie Chan, um den Wettbetrügern auf die Schliche zu kommen. — Bei der Ankunft in Honolulu liegt er allerdings in der Box des Pferdes – offenbar von Avalanche zu Tode getreten.
Charlie kommt an Bord und lässt sich von allen Beteiligten den vermutlichen Hergang schildern. Major Kent wurde ganz hinten in der Box gefunden. Charlie wird misstrauisch als er Blutspuren findet, die deutlich weiter vorne liegen. Außerdem bleibt unklar wieso das scheinbar so friedliche Tier den Mann tötet, den es seit 4 Jahren gut kennt.
Neben anderen Pferden reist auch das kürzlich von Fenton erworbene Pferd »Gallant Lad« an Bord mit. Zu ihm gehört ein kleines Äffchen als Maskottchen, das in diesem Moment ausbüxt und ausgerechnet mit Avalanche spielen will. Das Tier scheut und der Lärm alarmiert Charlie und die Anderen. Immerhin ist nun ein möglicher Grund für Avalanchs „Ausraster“ gefunden.
MordkommissionDer Kapitän bemüht sich bei der Polizei, weiter fahren zu dürfen. Charlie beschließt mitzureisen, nachdem er gezeigt hat, das der Mord vermutlich mit einer an Bord befindlichen hufeisenförmigen Zahnstange begangen wurde.
Noch bevor das Schiff ablegt erhält Avalanches Besitzer, George Chester, einen Drohbrief, das Pferd nicht in den USA starten zu lassen. Charlie betritt seine Kabine und findet einen ihm bekannten Kabinenjungen: Lee. Da er anders nicht hätte mitreisen können, hat sich anheuern lassen. Charlie zeigt seinem Sohn den mit Maschine getippten Drohbrief. Lee wird die Kabinen durchsuchen, allerdings kommt er dabei dem Chefstewart in die Quere, der ihn auf seinem Deck nicht mehr sehen will.
Wenig später findet der gewitzte Amateurdetektiv die Schreibmaschine in Fentons Kabine. Charlie weist ihn darauf hin, dass genau wie er, jeder andere die Maschine hätte benutzen können.
Bald erhält jeder der an Bord befindlichen Pferdenarren einen Drohbrief und Charlie beobachtet genau ihre Reaktionen – schließlich hat er sich das ganze ausgedacht, um weitere Informationen zu sammeln.
Ein Feueralarm im vorderen Laderaum mit den Pferdeboxen reißt alle Urlauber aus ihren Träumen. Offensichtlich eine Warnung der Bande, denn Charlie weißt auf die Sprinkleranlage hin, unter der das Feuer gelegt wurde. Chester mein, Bagley solle von nun an bei den Pferden schlafen. Der lässt sich seinen Revolver aus der Kabine holen.
Derweil findet Charlie ein Streichholzbriefchen in den Überresten der Feuerstelle. Er hat nur ein paar Schritte damit gemacht, als der eigentlich noch ungeladene Revolver gebracht wird und in den Händen von Chester losgeht. Charlie stürzt getroffen zu Boden …

Chan Collection II im Mai

Supergute Nachrichten! Es geht weiter! Kochmedia bringt ab  22. Mai die zweite DVD-Box, wieder mit 4 Filmen, diesmal allesamt synchronisiert:

Charlie Chans Geheimnis - Filmkurier

Featurettes und Bildergalerien werden offenbar komplett von den Original-Fox-Scheiben mitgezogen.

Merkwürdig ist allenfalls, dass „Charlie Chan in Shanghai“, der zwischen erster Box und „Charlie Chans Geheimnis“ gedreht wurde, ausgelassen wird. Na, gut, er kommt ja bestimmt noch mit der dritten Box 😉 Außerdem ist die Reihenfolge nicht gar so wichtig.

Obwohl die Wartezeit lang war, ist die Box hochwillkommen!
Danke, sehr vielmals, Kochmedia.