Allerlei zu “Charlie Chan beim Pferderennen”

Charlie Chan beim PferderennenOriginaltitel: »CHARLIE CHAN AT THE RACE TRACK«
Laufzeit: 70 Minuten

Produktionszeitraum: 18.5. bis Mitte Juni 1936
Copyright: 20th Century/Fox Film Corporation, 7.8.1936
Premiere: 7.8.1936

Charlies beste Sprüche:

Kein Mann ist arm, der fürsorglichen Sohn hat.
Lange Straße oft kürzester Weg zum Ziel.
Ozean hat viele Fische.
Wurzeln von Baum gehen in viele Richtungen.

Charlie Chan at the Race Track - poster1Es spielen:

Warner Oland [Charlie Chan]
Keye Luke [Lee Chan]
Helen Wood [Alice Fenton]
Thomas Beck [Bruce Rogers]
Alan Dinehart [George Chester]
Gavin Muir [Bagley]
Gloria Roy [Catherine Chester]
Jonathan Hale [Warren Fenton]
G.P. Huntley [Denny Barton]
George Irving [Major Gordon Kent]
Frank Coghlan, Jr. [Eddie Brill]
Frankie Darro [“Tip” Collins]
John Rogers [Steward]
John Henry Allen [“Stromlinie” Jones]

Schauspieler hinter den Rollen

Die Alkoholprobleme von Hauptdarsteller Warner Oland machten sich deutlicher bemerkbar. Beim Außendreh verschwand er und die Filmcrew suchte, bis sie ihn schlafend im Restaurant fand.
Regisseur Humberstone wollte einen “Zwischenschuß” drehen, der zeigte, wie Chan dem Rennen zuschaut, aber Oland döste ständig weg. So umringte er ihn mit Leuten und erklärte: „Ich weiß, du kannst nichts sehen, aber dreh einfach den Kopf mit dem Krach.“
Und dann ließ er filmen und mit einer Waffe in die Luft ballern (überliefert in Jon Tuskas »In Manors and Alleys«, Greenwood Press, 1988).

Einer der Jockeys wird gespielt von Frankie Darro, der bald zum Teenager Star avanchierte.
Er machte ab 1939 acht Filme zusammen mit Mantan Moreland, der ab 1944 Co-Star der Charlie-Chan-Serie wurde.
Moreland und Darro bildeten das erste Schwarz/Weiße Team dass regelmäßig in Buddy-Komödien auftrat, sind also Vorläufer von heute noch bekannten Streifen wie “Nur 48 Stunden” oder “Zwei stahlharte Profis”.

Weniger lustig: Die Rolle von “Stromlinie” Jones. Dieser schwarze Charakter wurde völlig eindimensional geschrieben und hatte keinerlei Privatleben. Ein Element, das “Schnesschuh” in “Charlie Chan in Ägypten” erst so richtig liebenswert machte, vom paffen bis zum flirten.
Stromlinie wird von allen Weißen niedergemacht. Das mag auch anderen Komikern passieren, aber in aller Regel nur verbal. Stromlinie dagegen wird – wie auch Schneeschuh – tatsächlich herumgeschubst.
Das ist nicht Charlie Chans Fehler, sondern der Drehbuchschreiber, die bewußt oder unbewußt den alltäglichen Rassismus jener Zeit zeigen. Dieses in keiner Weise geahndete Verhalten der Weißen ruiniert fast den ganzen Film, da kann Lee mit allem Charme und Witz nicht mehr gegen anspielen. Schade.