Race Track 2 – MORDKOMMISSION

Charlie Chan at the Race Track - Poster 3Pferde und mörderische Wettbetrüger in »Charlie Chan at the Race Track« wurde Mitte Mai bis Mitte Juni 1936 bei 20th Century Fox in Szene gesetzt. Der Film kam in den USA ab 7. August 1936 in die Kinos. Und dann ermittelte Charlie rund um die Welt, wie bereits zu lesen war. Hier geht die kleine Rundreise weiter:

Österreichische Film-Zeitung 1936-12-11 Umbenennung Im Dezember des Jahres 1936 meldete die »Österreichische Film-Zeitung« bereits den Titel, ein halbes Jahr vor Kinostart. Offenbar wollte man unbedingt einen Bezug zur Kriminalistik verwenden.
Mordkommission.

In den 1920er Jahren hatte sich die Polizei überall auf der Welt fachlich stark verbessert, um mit Wissenschaft, Methodik und Akribie Kriminalfälle aufzuklären.
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Das war alles noch sehr aktuell und so entschied man sich zunächst, den Film »Verbrecheralbum« zu nennen, ehe im Dezember dann »Mordkommission« das Rennen machte.
So tierisch sinnvoll klingt beides nicht, wenn man die Handlung kennt, aber wichtiger war wohl ein schreiend moderner Titel.

Illustrierter Film-Kurier 1583Im Juli 1937 endlich kam »Mordkommission« in Österreich in die Lichtspieltheater.

Mordkommission PlakatDer »Illustrierte Film-Kurier« aus Wien brachte ein eigenes Heft zu Charlies Abenteuer heraus, in dem wie üblich schon viel nacherzählt wird (Bilder oben).

Die Zeitungswerbung, die man aus der Zeit finden kann, zeigt, dass die Zuschauer noch nicht von Krimis übersättigt waren und das Geschehen noch als außergewöhnlich empfunden wurde.

Rechts Bludenzer Anzeiger 1937-07-24eine Werbung aus dem »Invaliden Tonkino Bludenz« im Vorarlberger »Bludenzer Anzeiger« von Ende Juli 1937: “… Turfgangster … sensationelles Verbrechen … Zuschauer in Bann hält.”

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La Sentinelle 1937-07-16 Capitole.

Auch die Schweiz war im Juli 1937 dran. Die Anzeige vom »Cinema Capitole« aus »La Sentinelle« im Neuenburger Jura bewirbt »Charlie Chan aux courses« (links): “Ein Meisterwerk voller Geheimnisse und Emotionen!”

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Le Rhône 1937-12-10 RoyalDer Film lief damals monatelang nicht nur in der Schweiz.

Vísir 175 1937-07-28 Nyja BioSelbst im Dezember schaltete das Royal noch eine bebilderte Werbung in »Le Rhône«  im Wallis (oben).

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Charlie wurde in Island ebenso sehnsüchtig erwartet. Gleich auf Seite eins der in Reykjavik erschienenen Zeitung »Vísir« vom 28. Juli weist das »Nyja Bio« Kino auf »Charlie Chan a skeidvellinum« hin (links): “… Lustig und spannend … Charlie Chan Filme sind mit Abstand die besten und unterhaltsamsten Kriminalfilme, die man sehen kann.”

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Übrigens: Nach “Charlie Chan auf der Rennbahn” und “Mordkommission” gab es damals noch einen dritten deutschsprachigen Titel – bis später noch ein vierter folgte …

Mehr dazu im abschließenden Teil dieser kleinen Rennbahn-Rundreise.